Luftfahrtindustrie : Jobabbau bei Isovolta: Nur drei Mitarbeiter wechseln zu Fundermax

Vom geplanten Stellenabbau der Isovolta Group am Standort Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) sind nach Angaben des Unternehmens 55 Mitarbeiter betroffen. Im Verwaltungsbereich seien 23 Jobs gestrichen worden. 35 Arbeiter des Herstellers von u.a. Elektroisoliermaterialien und Verbundwerkstoffen für die Luftfahrt hätten zudem Angebote der Schwesterfirma FunderMax erhalten. Nur drei sollen angenommen haben.

Isovolta hatte Ende September angesichts der durch das Coronavirus verursachten Krise in der Luftfahrtbranche den Abbau von bis zu 80 Stellen angekündigt. "Im Zuge der Detailplanung für die Neuaufstellung der Aviation Produktion konnten wir mehr Arbeitsplätze erhalten", stellte CEO Peter Höllwarth in einer Aussendung fest.

Er bedauerte gleichzeitig, dass die "Möglichkeit eines neuen Arbeitsplatzes bei unserer Schwester an den Standorten in Wiener Neudorf und Neudörfl" nicht von mehr Mitarbeitern angenommen worden sei. In Abstimmung mit dem Betriebsrat sei ein Sozialpaket erarbeitet worden.

Betriebsrat und Gewerkschaft: "Sozialplan skandalös und inakzeptabel"

Der bei Isovolta erstellte Sozialplan ist von Arbeitnehmerseite heftig kritisiert worden. Die Vereinbarung gelte nur für Angestellte, betonten Isovolta-Arbeiterbetriebsrat Peter Vratny und Patrick Slacik, der niederösterreichische Landessekretär der Produktionsgewerkschaft PRO-GE. Dies sei "skandalös und inakzeptabel".

In einer Aussendung wurde auf Gespräche über einen auch für Arbeiter geltenden Sozialplan verwiesen. Eine Vereinbarung hätte "aber bis heute nicht abgeschlossen werden" können. "Die Isovolta kann sich aus einem Sozialplan für alle Betroffenen nicht herausreden", hielt Slacik fest. Sollte es keine solche Vereinbarung geben, seien Protestmaßnahmen "nicht mehr ausgeschlossen".

Nur drei Mitarbeiter wechseln zu Fundermax

Wie vom Hersteller von u.a. Elektroisoliermaterialien und Verbundwerkstoffen für die Luftfahrt angeführt, hatten 35 Beschäftigte ein Job-Offert der Schwesterfirma FunderMax erhalten. Nur drei nahmen es an. "Die Angebote waren deutlich schlechter als die bisherigen Arbeitsverhältnisse", betonte Vratny, der die Darstellung des Unternehmens in diesem Zusammenhang als unvollständig bezeichnete. (apa/red)