Bahn und Bau : Italien bereitet elektrische Autobahnen vor

Die italienischen Staatsbahnen wollen zum europäischen Marktführer bei der Straßenelektrifizierung aufrücken. Dies soll dank der Fusion der Staatsbahnen (FS) mit der italienischen Straßenbaugesellschaft ANAS möglich werden, berichtete FS-Chef Renato Mazzoncini laut italienischen Medienangaben.

"Wir planen eine Serie von Tests mit der Straßenelektrifizierung. Unser Ziel ist, dass Italien zum europäischen Leader in diesem Bereich aufrückt", berichtete Mazzoncini. Die Testphase soll circa zwei Jahre dauern.

Schweden teste bereits ein System zur Elektrifizierung der Autobahnen, damit elektrische Lkw fahren können. So hat Siemens sowohl mit Lkw-Bauer Scania in Schweden als auch in Kalifornien Projekte dazu durchgeführt:

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ANAS wird in die FS integriert

Die EU-Kartellbehörde hat vor zwei Wochen dem Zusammenschluss des Bahnkonzerns mit ANAS gegeben. Die Fusion war bereits im vergangenen April von der Regierung in Rom besiegelt worden.

Beide Gesellschaften sind 100-prozentig vom italienischen Staat kontrolliert. Durch die Fusion entsteht ein Transportriese und eine Infrastrukturgruppe von internationalem Format mit einem Umsatz von 11,2 Mrd. Euro und 75.000 Mitarbeitern. Die neue Gesellschaft wird ein Netz aus 44.000 Kilometer Straßen und Bahnlinien verwalten.

ANAS hat den Auftrag, das Straßen- und Autobahnnetz, die von staatlichem Interesse sind, aufrechtzuerhalten. Investitionen in Höhe von 108 Mrd. Euro plant die neue Gesellschaft für die Modernisierung des Bahn- und Straßennetzes in den nächsten zehn Jahren. Dank des Zusammenschlusses sollen die Ausgaben in Höhe von 800 Mio. Euro reduziert werden. Für die öffentlichen Kassen werden aus der Fusion keine zusätzlichen Kosten entstehen, versicherte Mazzoncini.

Kontrolle über das Verkehrsministerium

Vorerst wird ANAS in die FS integriert. Die Straßenbaugruppe wurde bisher vom Wirtschafts- und Finanzministerium (MEF), FS vom Ministerium für Infrastrukturen und Transporte (MIT) kontrolliert. Neuer Eigentümer des Transportkonzerns wird das MIF sein. (APA/red)