Anlagenbau : Insider: Thyssenkrupp wird auch den Großanlagenbau verkaufen

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© Peter Martens

Der kriselnde deutsche Thyssenkrupp-Konzern treibt Insidern zufolge den Verkauf seines Großanlagenbaus voran. Noch in diesem Monat, spätestens aber im Februar, könnte der Prozess beginnen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Sparte baut Anlagen für die Chemieindustrie

Die potenziellen Interessenten erhielten Info-Pakete über die Tochter, die Zement-, Düngemittel- und Chemieanlagen baut. Da die Sparte Verluste schreibt, sei mit eher niedrigen Geboten zu rechnen. Gut möglich, dass die Geschäfte einzeln verkauft würden oder nur Minderheitsbeteiligungen die Besitzer wechseln. Thyssenkrupp lehnte eine Stellungnahme ab.

Der Großanlagenbau war früher Teil der schwächelnden Sparte Industrial Solutions und erzielte zuletzt einen Umsatz von 2,9 Mrd. Euro. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) fuhr Thyssenkrupp damit einen Verlust von 145 Mio. Euro ein. Im Großanlagenbau sind rund 11.400 Mitarbeiter beschäftigt. Thyssenkrupp hat für dieses Jahr einen deutlich höheren Umsatz und geringere Verluste angekündigt.

Auch diesmal kommen einige der Interessenten aus China

Der Verkaufsprozess werde von den Experten der Citi begleitet. Zu den potenziellen Interessenten gehören den Insidern zufolge die chinesische Sinoma und China National Machinery Industry Corp, die schwedische Sandvik und FLSmidth aus Dänemark. FLSmidth, Citi und Sandvik lehnten eine Stellungnahme ab, Sinoma und China National waren zunächst nicht zu erreichen.

Zu den Konkurrenten von Thyssenkrupp in diesem Bereich gehören unter anderem Saipem und Maire Tecnimont aus Italien, die in den USA ansässige Fluor, Asahi Kasei aus Japan, die deutsche KHD Humboldt Wedag sowie Metso und Outotec aus Finnland. (reuters/apa/red)