Personalia : Industriellenvereinigung: Georg Knill gewinnt die Wahl

IV-Chef Georg Knill im Gespräch
© Marija Kanizaj

Die Kampfabstimmung unter den 134 Mitgliedern des Bundesvorstandes der Industriellenvereinigung ist heute vormittag für den Steirer Georg Knill ausgegangen. Er hat die finale Stichwahl - die erste nach 25 Jahren in der IV - gegen Martin Ohneberg, den Präsidenten der Landesorganisation in Vorarlberg, gewonnen. Der von der oberösterreichischen Landesgruppe favorisierte Kandidat Wolfgang Eder, ehemaliger Vorstandschef der Voestalpine und nunmehriger Infineon-Aufsichtsratspräsident, ist im ersten Wahlgang knapp gescheitert.

„Mit Georg Knill haben wir einen enorm engagierten, steirischen Familienunternehmer an der Spitze der Industriellenvereinigung Österreich" sagt Franz Mayr-Melnhof-Saurau, IV-Vizepräsident der Steiermark.

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Der Industrielle Knill

Die Knill-Gruppe aus Weiz, seit 1712 (damals als Klingenschmiede am Weizbach gegründet) in Familienbesitz, besteht aus 30 Unternehmen in 17 Ländern und beschäftigt mehr als 2.000 Mitarbeiter. Gemeinsam mit seinem Bruder Christian leitet Georg Knill das Familienunternehmen bereits in der zwölften Generation.

Schon als Kind sei für ihn klar gewesen, dass er später in das Unternehmen einsteigen wird, sagt Knill: „Ich kann mich gut erinnern, dass ich als Kind die Hausübungen auf dem Schreibtisch meines Vaters im Büro gemacht habe. Für mich ist das eigentlich etwas ganz Normales, und es hat auch meinen beruflichen Weg früh vorgezeichnet, dass ich in diese Richtung gehen möchte“ sagt der 48-jährige im Interview für den Podcast von INDUSTRIEMAGAZIN.

Die Knill-Gruppe stellt Maschinen unter anderem für die Batterie-, Kabel- und Glasfaserproduktion her. Das Unternehmen wurde in den letzten Jahren immer wieder erweitert – Investitionen, so sagt Georg Knill, seien daher ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor: „Wenn Investitionen getätigt werden, gibt es einen festen Glauben in die Zukunft, und wenn Investitionen in Österreich getätigt werden, gibt es einen festen Glauben an den Standort Österreich“, sagte Knill.

Gerade jetzt müssten von der öffentlichen Hand besondere Anreize für Investitionen der Industrie geschaffen werden, damit die Wirtschaft wieder wachsen kann.

„Wir brauchen Wachstum. Wir müssen über Wachstum aus der Krise kommen. Wir brauchen Investitionen, um das Wachstum zu befeuern. Für Investitionen brauchen wir Anreizsysteme, Planungssicherheit. Wir brauchen auch Entlastungen für Unternehmen wie Bürger, und wir dürfen keinesfalls das junge Pflänzchen einer möglichen Konjunkturerholung durch zusätzliche Belastungen oder Steuerüberlegungen zum Erliegen bringen“, so Knill.

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In der Industriellenvereinigung engagiert sich der oststeirische Unternehmer schon seit mehr als 20 Jahren, seit vier Jahren ist er Präsident der Industriellenvereinigung in der Steiermark. Mit den Schwerpunktthemen Innovation, Investition und Bildung ist er in der Steiermark angetreten, und auf diese Themen kommt es ihm auch als Präsident der Österreichischen Industriellenvereinigung besonders an.

Wer Knill in der Funktion des steirischen Landespräsidenten nachfolgt, wird am 9. Juli im Rahmen einer planmäßigen Ordentlichen Vollversammlung vom Vorstand der IV-Steiermark in einer Wahl entschieden. Die Funktionsperiode der IV-Steiermark-Präsidenten ist, wie auch jene auf Bundesebene, auf vier Jahre ausgelegt, es besteht die Möglichkeit einer einmaligen Wiederwahl.

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