Industriekonjunktur : Industrie in Deutschland: Auftragsbestand steigt - keine Stornowelle

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© David Payr

Die befürchtete Stornierungswelle als Folge der Coronarezession ist der deutschen Industrie bisher erspart geblieben. Ihr Auftragsbestand stieg im Juni sogar saison- und kalenderbereinigt um 1,4 Prozent zum Vormonat an, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dabei nahm der Bestand aus Deutschland um 5,2 Prozent zu, während jener aus dem Ausland um 0,3 Prozent abnahm.

Im Vergleich zum Februar 2020 - dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Coronapandemie in Deutschland - ist der Auftragsbestand aktuell allerdings noch um 1,3 Prozent niedriger.

Die Reichweite des Auftragsbestands erhöhte sich im Juni leicht auf 6,1 Monate, nachdem es im Mai noch 6,0 Monate waren. Diese Zahl gibt an, wie lange die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Bestellungen theoretisch produzieren müssten, um die vorhandene Nachfrage abzuarbeiten.

Die Auftragsbücher der Industrie hatten sich zuletzt nach den coronabedingten Einbrüchen in Rekordgeschwindigkeit gefüllt. Die Bestellungen wuchsen im Juni vor allem wegen der besseren Binnennachfrage um 27,9 Prozent zum Vormonat, wie das deutsche Wirtschaftsministerium kürzlich mitteilte.

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Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist wegen der Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung der Coronapandemie im zweiten Quartal in Rekordtempo eingebrochen: Es fiel um 10,1 Prozent niedriger aus als im Vorquartal. Für das laufende Sommerquartal rechnen die meisten Experten aber mit einer deutlichen Belebung - auch wegen der Belebung in der Industrie. (reuters/apa/red)

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