Holzindustrie : Holzverarbeitung in Österreich läuft auf Hochtouren

Der Umsatz der Holzverarbeitungsbranche in Österreich ist in den ersten drei Quartalen um 7,2 Prozent gewachsen und dürfte auch im Gesamtjahr 2018 mit rund 5 Prozent Umsatzplus über dem Wert des Vorjahres liegen. 2017 wuchs der Gesamtumsatz der Branche um 4,4 Prozent auf 8,7 Mrd. Euro. 2019 dürfte die Branchenkonjunktur abkühlen, meint der Ökonom Günter Wolf von der UniCredit Bank Austria.

Die Holzverarbeitung in Österreich profitiere seit über drei Jahren von der guten Baukonjunktur im In- und Ausland, heißt es im aktuellen Branchenbericht der Bank Austria. Die Branche habe ihren Wachstumshöhepunkt zur Jahresmitte zwar überschritten, dennoch sei ein Umsatzplus über dem Vorjahresergebnis noch möglich.

Mit dem starken Absatzwachstum hat die Kapazitätsauslastung der Holzverarbeitung zugenommen. Für das vierte Quartal 2018 berichteten die Unternehmen eine Auslastung ihrer Produktionskapazitäten von 92 Prozent, das ist der höchste Wert seit Erhebungsbeginn Mitte der 1990er Jahre. Mit den Auslastungszahlen ist auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche wieder gestiegen, 2017 um 3 Prozent und bis Oktober 2018 um weitere 2 Prozent. Im Durchschnitt waren 2018 wieder mehr als 30.000 Personen in der Branche beschäftigt. Von den 1.500 neuen Jobs, die seit 2016 in der Branche insgesamt geschaffen wurden, entfallen 700 auf die Herstellung von Holzbauelementen - der größten Einzelsparte der Branche mit 13.300 Beschäftigten. Weitere 600 Arbeitsplätze sind in den letzten zwei Jahren in der Sägeindustrie entstanden, wo 9.600 Personen arbeiten.

"Die Nachfrage nach Holz und Holzwaren wird 2019 schwächer, vor allem weil die Bauwirtschaft in den wichtigsten Absatzmärkten der Branche an Wachstumstempo verliert", sagte Wolf laut Mitteilung. "Vorerst sind aber keine Nachfrageeinbußen vom Bau zu befürchten, da im Wohnungsneubau nicht nur in Österreich noch reichlich Investitionsbedarf besteht." In Österreich werde die Bauproduktion in den nächsten zwei Jahren voraussichtlich noch um 1 bis 2 Prozent real zulegen.

Auch die Exportaufträge der heimischen Holzverarbeiter sollten trotz der Abkühlung der Baukonjunktur in den großen Märkten weiter leicht steigen. Die Holzverarbeiter machen rund 45 Prozent ihrer Umsätze im Export. Wichtigster Absatzmarkt ist Italien, auf das 16 Prozent aller Exporte entfallen. (apa/red)