Windkraftindustrie : Hohe Verluste beim Windturbinenbauer Nordex

Preiskämpfe und schwache Geschäfte haben dem deutschen Windturbinenbauer Nordex in den ersten neun Monaten einen hohen Nettoverlust eingebrockt. Der Vorstand hat die Ergebnisziele nach unten korrigiert, das sorgte an der Börse für einen Kursrutsch, den auch deutlich gestiegene Auftragseingänge nicht bremsen konnten.

Der Nordex-Vorstand traut sich beim angepeilten Umsatz von 2,4 bis 2,6 (Vorjahr: 3,08) Mrd. Euro und bei der operativen Umsatzrendite (EBITDA-Marge) von 4 bis 5 (7,9) Prozent nur noch jeweils das untere Ende des Zielkorridors zu, wie der Konzern mitteilte.

Kurssturz an der Börse

Die Nordex-Aktien gaben um gut elf Prozent auf 8,50 Euro nach und steuerten damit auf den größten Tagesverlust seit eineinhalb Jahren zu. Börsianern zufolge blieb der Auftragseingang hinter den Erwartungen zurück.

In den ersten neun Monaten verbuchte Nordex bei einem Umsatzeinbruch von fast einem Viertel auf 1,8 Mrd. Euro einen Rückgang des operativen Gewinns (EBITDA) von knapp 61 Prozent auf 71,4 Mio. Euro. Netto rutschte der Konzern mit 51,8 Mio. Euro ins Minus nach einem Gewinn von 27,9 Millionen vor Jahresfrist. Die Bestellungen konnten sich unterdessen auf 2,34 Mrd. Euro mehr als verdoppeln.

Stahlkosten steigen

Neben fallenden Preisen für Windanlagen kämpft die Branche, zu der auch Vestas und Siemens Gamesa gehören, mit steigenden Kosten für Stahl - dem wichtigsten Grundstoff für die Windturbinen - infolge der Strafzölle zwischen den USA und China.