Digitalisierung : Hervorragende Stimmung bei Familienbetrieben - Aufholbedarf im Digitalen

Steuern vom Laptop aus
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Österreichische Familienunternehmen blicken im europäischen Vergleich sehr positiv in die Zukunft. Dreiviertel sehen auch für das kommende Jahr ein Wachstum ihrer Firma, berichtete die Unternehmensberatung PWC für die Alpenrepublik aus ihrem "European Private Business Survey".

90 heimische Familienunternehmen befragt

PWC hat dazu europaweit knapp 2.500 Familienunternehmen und mittelständische Gesellschaften in 31 europäischen Ländern befragt. In Österreich wurden 90 Betriebe befragt.

Im EU-Durchschnitt sehen nur 57 Prozent der befragten Betriebe ein Wachstum im Jahr 2020. In Deutschland sind es überhaupt nur 46 Prozent. Pessimistischer sind in Europa nur Unternehmen in Griechenland (45 Prozent) und Schweden (44 Prozent).

Der Kern vieler Studien von Unternehmensberatern

Die Beratungsfirma PWC verweist aber auch darauf, dass Familienbetriebe bei der Digitalisierung mehr tun müssten. Solche Hinweise, bestimmte Bereiche in der eigenen Strategie zu verstärken, finden sich in den meisten Studien der meisten Unternehmensberater. Damit wird in der Öffentlichkeit zuerst ein Bedarf vorgezeichnet, etwas nachzuholen, um danach die Nachfrage nach den eigenen Beratungsleistungen zu verstärken.

PWC Österreich: "Digitalisierung entscheidet über die Zukunftsfähigkeit"

So heißt es in dieser Studie, Österreichs Unternehmen hätten großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung. Rudolf Krickl von PWC Österreich meint dazu: "Unternehmen in ganz Europa müssen sich auf die neue Normalität einstellen: Zu ihr gehören Megatrends wie Urbanisierung, politische Instabilität im Inland und Ausland, anhaltend signifikanter Fachkräftemangel und insbesondere die Digitalisierung auf allen Ebenen. Vor allem diese wird ganz besonders über die Zukunftsfähigkeit der Familienunternehmen entscheiden."

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Jedes zweite Unternehmen rechnet mit Einflüssen auf das eigene Geschäft

49 Prozent der heimischen Familienunternehmen rechnen mit signifikanten Auswirkungen auf ihr Geschäft durch die Digitalisierung. In anderen Ländern rechnen anteilsmäßig mehr Unternehmen damit, dass die Digitalisierung das eigene Geschäft verändern wird. In den skandinavischen Ländern sind es 72 Prozent, in Großbritannien und den Niederlanden 85 Prozent.

Bei den Investitionen will knapp jedes vierte heimische Familienunternehmen mehr als fünf Prozent des Investitionsbudgets für die Digitalisierung einzusetzen. In Norwegen und Dänemark will mehr als die Hälfte der Betriebe mindestens fünf Prozent der Investitionen in die Digitalisierung stecken. In anderen Ländern ist dieser Wert geringer. (apa/red)