Ergebnisse : Hella: Deutliche Zuwächse im Krisenjahr

Andreas Kraler Firma Hella Abfaltersbach Osttirol
© GSALLER Media / Hella

Die in Osttirol ansässige Hella Gruppe meldet für das Geschäftsjahr 2020 ein Umsatzplus von vier Prozent. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben Österreichs Marktführer bei Sonnen- und Wetterschutztechnik. Der Umsatz ist demnach von 179 auf 186 Millionen Euro gestiegen.

Zuwächse gab es in allen Märkten. Auch in Italien habe das Geschäft nach Einbrüchen im Frühjahr 2020 in der zweiten Jahreshälfte stark angezogen. Das gab der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Kraler am Osttiroler Unternehmenssitz in Abfaltersbach bekannt. Für 2021 erwartet die Hella Gruppe den Sprung auf mehr als 200 Millionen Euro Umsatz.

Die hohe Bereitschaft, in die eigenen vier Wände zu investieren, sei die Basis für das starke Geschäftsjahr gewesen, erläuterte Kraler. Parallel habe Hella durch große Anstrengungen in der Integration der Unternehmensgruppe die Leistungsfähigkeit deutlich steigern können. Im gesamten Konzern seien nun einheitliche Prozesse für alle Geschäftsvorgänge umgesetzt. Die Marktbearbeitung habe dadurch an Flexibilität und Schlagkraft gewonnen.

Nur zwei Wochen Kurzarbeit in Österreich - deutsche Werke arbeiten durch

In den drei deutschen Werken ist die Produktion nie stillgestanden. Die intensive Betreuung des deutschen Händlernetzwerks sei durch den Ausbau von Verkaufsaußen- und Innendienst gelungen. In Österreich hat die Kurzarbeit nur zwei Wochen statt der ursprünglich geplanten drei Monate gedauert. Hier konnten mit der gezielten Beratung von Endkunden über die eigenen Niederlassungen die Konjunkturchancen genutzt werden. Die gute Marktstellung in Südtirol und die staatlichen Förderungen in Italien nach dem ersten Lockdown hätten die Performance in der zweiten Jahreshälfte positiv beeinflusst.

Hersteller erwartet 2021 erstmals mehr als 200 Mio. Euro Umsatz

Für heuer erwartet der Osttiroler Hersteller ein Umsatzplus von sieben Prozent und damit erstmals ein Umsatz über 200 Mio. Euro. Kraler sieht das Unternehmen seiner Familie erst am Anfang einer weiteren steilen Aufwärtsentwicklung. "Bei uns fließen die intensiven Vorleistungen von mehr als zehn Jahren Akquise, Integration und Umgestaltung zusammen. Nun kommen wir so richtig in die Gänge, was Produktportfolio und Kundennähe betrifft. Der gesellschaftliche Trend hin zu unserem Produktportfolio tut sein Übriges."

Ein komplexes Geschäftsmodell

"Outdoor-Living hat 2020 eine regelrechte Explosion in der Nachfrage erlebt. Um den Lebensraum ins Freie zu erweitern, ist Sonnen- und Wetterschutz unverzichtbar. Markisen und Terrassenüberdachungen waren extrem gefragt", so Kraler. Sonnenschutz an Gebäuden wird in Mitteleuropa mehr und mehr zum Standard zeitgemäßen Bauens. Das gelte sowohl für die Nachrüstung bei Sanierungen als auch für den Neubau von Ein- oder Mehrfamilienhäusern, öffentlichen Gebäuden und Büros.

Hella sei "einer der wenigen Komplettanbieter Europas auf der Produktseite" und bediene zudem "als Einziger alle relevanten Zielgruppen am Bau. Dieses Geschäftsmodell ist komplex, aber auch erfolgversprechend. Ganz besonders dann, wenn mehrere Geschäftsfelder – Privatkunden, Fachhändler, Industrie und Objektbau – boomen. Wir beweisen täglich, dass wir alle Vertriebskanäle gut betreuen können", so Kraler.

Auf der Produktseite erwähnte Kraler neben der Outdoor-Palette die Erfolge bei der digitalen Steuerung von Sonnen- und Wetterschutz. So könne ein hauseigenes System in die Gesamtsteuerung eines Haushalts integriert werden. Über digitale Systeme reagierten dann Jalousien auf die Sonneneinstrahlung oder die Lamellen eines Terrassendachs auf den Schneefall.

(red)