Waffen : Heckler & Koch modernisiert Sturmgewehre der britischen Armee

Der hoch verschuldete Waffenhersteller Heckler & Koch (H&K) hat einen wichtigen Großauftrag an Land gezogen. Man habe einen bis zu 65 Mio. Pfund (73 Mio. Euro) schweren Vertrag mit dem Verteidigungsministerium Großbritanniens abgeschlossen, wie das Unternehmen in Oberndorf in Baden-Württemberg mitteilte.

Es geht um eine Modernisierung - ein "Upgrade" - der Sturmgewehre der britischen Armee. Erneuert werden den Angaben zufolge der Griff und ein Gehäuseteil, zudem gibt es weitere Sicherheitsfunktionen. Insgesamt soll das Gewehr leichter werden.

Zunächst bekommt das Unternehmen 15 Mio. Pfund, zudem enthält der Vertrag die Option auf zusätzliche Arbeiten für weitere 50 Mio. Pfund. Die britischen Sturmgewehre wurden in den 1980er Jahren angeschafft, sie stammen nicht von Heckler & Koch. Das Unternehmen, das bis 2002 eine Tochter des britischen Rüstungskonzerns BAE Systems war, hat sich bereits 2001 einen ähnlichen Auftrag gesichert und die Sturmgewehre erstmals modernisiert.

Die Situation bei Heckler & Koch ist angespannt, der Schuldenberg beläuft sich auf rund 380 Mio. Euro. Nach tiefroten Zahlen im vergangenen Jahr gab es zuletzt Zeichen der Besserung: Im ersten Halbjahr 2019 wurde bei einem Umsatz von 126,7 Mio. Euro ein kleiner Gewinn von 0,4 Millionen Euro erwirtschaftet.

Das Unternehmen mit rund 900 Mitarbeitern stellt Pistolen, Sturmgewehre und andere Handfeuerwaffen her. Wichtigster Kunde ist die Bundeswehr. H&K hofft derzeit auf einen 250 Mio. Euro schweren Großauftrag des Bundes - die Bundeswehr soll neue Sturmgewehre bekommen. (dpa/apa/red)