Energiemarkt : Harte Vorgaben der EU bei der Energieeffizienz

Das Europäische Parlament in Straßburg hat ehrgeizige Ziele für erneuerbare Energien und zur Energieeffizienz verabschiedet. Bis 2030 soll sich die Energieeffizienz der EU um 32,5 Prozent verbessert haben und der Anteil erneuerbarer Energie in der EU mindestens 32 Prozent betragen. Beide Ziele sollen bis 2023 überprüft werden, dürfen aber nicht gesenkt werden.

Bauindustrie, Hersteller und Transportbranche im Mittelpunkt

Die EU-Kommission will diese Ziele vor allem mittels effizienterer Gebäude, Industrien und Verkehrsmittel und durch einen Wettbewerb bei grünen Technologien erreichen. Die Förderung von klimaschädlichen Kraftstoffen soll auslaufen, Biosprit und E-Autos indes gefördert werden.

Erstmals sollen auch Verbraucher in der EU das Recht bekommen, selbst Strom zu produzieren, zu speichern und zu marktüblichen Preisen zu verkaufen. Kleine Anlagen bis zu 30 Kilowatt Leistung sollen von Abgaben befreit werden.

Künftig müssen die nationalen Klimaziele der EU-Staaten auch Maßnahmen gegen Energiearmut enthalten, um Haushalte mit geringem Einkommen nicht unverhältnismäßig zu belasten. Das sei zu begrüßen, meinte der SPÖ-Europaabgeordnete Eugen Freund. Dennoch "hätten wir gern ehrgeizigere und verbindlichere Ziele gehabt", so Freund.

Der Grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz erklärte, durch Energieeffizienz seien die Ziele im Kampf gegen den Klimawandel am besten zu erreichen. Trotzdem hätten auch die Grünen für eine noch engagiertere Zielsetzung plädiert.

Mit dem Votum des Parlaments ist die Gesetzgebung abgeschlossen. Nun haben die EU-Staaten 18 Monate Zeit, um die Richtlinien in nationales Recht umzusetzen. Damit werden die neuen Vorschriften im Jahr 2021 in Kraft treten. Die aktuell geltenden Vorgaben sehen eine Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent bis 2020 vor. (APA/red)