Bahnbau : Großauftrag in Slowenien: Strabag scheitert mit Klage

Güterzug Güterverkehr Logistik Bahnlogistik Bahn Gleise Rohstoffe Covid-19 Coronavirus Corona-Virus Corona
© APA/DPA/SVEN HOPPE

Die Beschwerde der Strabag gegen die Auftragsvergabe beim größten Bahnprojekt in Slowenien, bei dem der österreichische Baukonzern leer ausgegangen war, ist abgelehnt worden. Damit endeten alle Verfahren bei der staatlichen Revisionskommission bezüglich der Ausschreibung für die Strecke zwischen dem Hafen Koper und dem Bahnknoten Divaca, wie slowenische Medien berichteten. Die Vertragsunterzeichnung mit dem ausgewählten Bieter wird für Anfang Mai erwartet.

Der Zuschlag für den ersten Streckenabschnitt zwischen Divaca und Crni Kal wurde im März an das Konsortium des slowenischen Baukonzerns Kolektor und den türkischen Partnern Yapi Merkezi und Özaltin vergeben. In der Endrunde, in der nur die Strabag und das slowenisch-türkische Konsortium standen, legte dieses mit 403,6 Mio. Euro das günstigste Angebot vor. Das Offert der Strabag, die sich zusammen mit dem deutschen Tochterunternehmen Ed Züblin und der türkischen Baufirma Gülermak beworben hatte, war um knapp 60 Mio. Euro teurer.

Gegenbieter reicht ungewöhnlich niedriges Angebot ein

Die Strabag hat laut slowenischen Medien unter anderem dagegen beschwert, dass der Auftraggeber in dem Verfahren keine Aufklärung des ungewöhnlich niedrigeres Angebots vom ausgewählten Mitbewerber durchgeführt hätte. Die Revisionskommission betonte den Berichten zufolge jedoch, dass in diesem Fall, als der Auftraggeber nur zwei Angebote erhalten habe, die Entscheidung über die Durchführung dieser Prüfung in seinem Ermessen lag.

Kolektor und Partner werden auch den zweiten Abschnitt der insgesamt 27 Kilometer langen leistungsstarken Strecke bauen. Der Vertrag mit der staatlichen Projektgesellschaft 2TDK für den Abschnitt zwischen Crni Kal und dem Hafen Koper wurde Ende März unterzeichnet, die Arbeiten sollen im Mai starten. Für diesen Abschnitt war das slowenisch-türkische Konsortium der einzige Bieter gewesen. (apa/red)