Assekuranzen : Greco: Industrieversicherungsmanager versichert jetzt auch gegen "Shitstorms"

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Cyberkriminalität ist branchenübergreifend eine der größten Herausforderungen, die die heimische Wirtschaft in den kommenden Jahren beschäftigen wird. Zu diesem Ergebnis kommt der auf Industrie, Handel, Gewerbe und den öffentlichen Dienst spezialisierte Versicherungsmanager Greco.

„Das Risikopotenzial durch die Digitalisierung hat sich objektiv erhöht“, erklärte Greco-Vorstand Christian Oppl am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Besonderen Risiken sei das produzierende Gewerbe im Bereich der Industrie 4.0 ausgesetzt, Stichwort vernetzte Produktion. Hackerangriffe wie jenen durch die Ransomware Wannacry, mittels derer Hacker im Mai 2017 weltweit 200.000 Computer attackierten und Hunderte Millionen Dollar Schaden anrichteten, würden zunehmen.

Laut einer Studie von KPMG waren zuletzt 61 Prozent der österreichischen Unternehmen Opfer einer Cyberattacke. Jüngstes Beispiel ist der Baukonzern Porr, der eine Cyber-Attacke erst vor einigen Tagen stoppen konnte. Jedes fünfte Unternehmen habe bereits eine Cyberversicherung, weitere 20 Prozent planten, in diese Richtung aktiv zu werden, so Oppl. Ziel der Versicherer sei nicht zuletzt, durch Schadsoftware verursachte Produktionsausfälle besser zu kalkulieren und abzufedern. Bei international vernetzten Produktionsunternehmen, die von externen Zulieferern abhängig seien, gelte es zudem, die Supply Chain abzusichern.

Parallel zur Nachfrage nach Cyberversicherungen steige auch der Bedarf für Vertrauensschadensversicherungen, etwa zur Absicherung gegen CEO Fraud, sowie Reputation Risk-Versicherungsprodukte: „Gegen einen Shitstorm kann man sich heute versichern.“

Greco selbst will den Fokus 2019 weiter auf Branchen-Spzialisierung und Internationalisierung legen. Im Vorjahr konnte die Holding ihren konsolidierten Konzernumsatz um 17,7 Prozent auf 94,2 Millionen Euro steigern, das Betriebsergebnis um sieben Prozent auf 12,8 Millionen. „2018 war das beste Geschäftsjahr in der 94-jährigen Unternehmensgeschichte“, zeigte sich Oppl, als Vorstand zuständig für Sales & Account Management, erfreut.