Verspäteter Rückruf : GM droht Rekordstrafe

Zwischen dem Autobauer und dem Ministerium liefen Verhandlungen über eine Einigung, die bereits im Sommer abgeschlossen sein könnten. Zwar werde über die Höhe der damit verbundenen Strafzahlung noch diskutiert. Es werde jedoch erwartet, dass sie die 1,2 Milliarden Dollar (1,08 Milliarden Euro) übersteigt, die Toyota Motor im vergangenen Jahr wegen eines Defekts zahlen musste.

Sollte sich der Konzern tatsächlich mit dem Justizministerium einigen, wären seine juristischen Probleme in der Affäre dem Bericht zufolge noch nicht ausgestanden. Auch die Staatsanwaltschaften einzelner US-Staaten haben Ermittlungen eingeleitet. Dazu kommen Klagen von Privatpersonen. Auf Bundesebene werde zudem weiter gegen ehemalige GM-Mitarbeiter ermittelt, hieß es in der "New York Times" weiter. Ihnen drohten Klagen. Die Opel-Mutter nahm der Zeitung zufolge zu den Angaben nicht Stellung.

Vor einem Monat allerdings bewahrte der US-Insolvenzrichters Robert Gerber General Motors vor der Zahlung von Entschädigungen in Milliardenhöhe. Er entschied, dass die meisten Klagen gegen den Autokonzern im Zusammenhang mit defekten Zündschlössern nicht zulässig seien.

GM hatte erst 2014 etwa 2,6 Millionen Fahrzeuge wegen defekter Zündschlösser zurückgerufen, obwohl das Problem seit Jahren bekannt war. Bei den Wagen bestand die Gefahr, dass der Zündschlüssel unbeabsichtigt in die Aus-Position springt. Dadurch könnte während der Fahrt der Motor ausgehen und elektronische Systeme wie Servolenkung, Bremskraftverstärker und Airbags abschalten. Mit dem Defekt werden Dutzende Todesfälle in Verbindung gebracht.