Logistik : Globale Lieferketten: "2022 nicht weniger Störungen als 2021"

Beim KEP-Dienstleister UPS bereitet man sich nicht darauf vor, dass die derzeitigen Ungleichgewichte in den globalen Warenströmen, die sich in Schwierigkeiten in den Lieferkette bemerkbar macht, 2022 geringer wird. "Die Logistikbranche geht nicht davon aus, dass es 2022 weniger Störungen in den Lieferketten geben wird als 2021", sagte der für das internationale Geschäft zuständige UPS-Manager Scott Price der Nachrichtenagentur AFP.

Engpässe machen Industrie zu schaffen.

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Steigen die Logistikpreise weiter?

Bei UPS rechnet man jedoch nicht damit, dass die anhaltenden Störungen zu einem massiven Anstieg der Transportkosten führen werde. Das Unternehmen hat die Preise in diesem Jahr um 4,0 bis 5,5 Prozent erhöht. Im kommenden Jahr rechne das Unternehmen mit einem Anstieg um durchschnittlich 2,8 Prozent, sagte Price. Dieser Wert liege unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt. Diese Prognose gelte für den Fall, dass sich die Coronasituation nicht dramatisch verschlechtere.

Deutsche Logistiker optimistischer.

Die deutsche Logistik-Wirtschaft spürt zwar ebenfalls einen Dämpfer blickt jedoch zuversichtlich auf die Zukunft. Das Barometer für das Geschäftsklima im August sei trotz eines leichten Rückgangs auf "sehr guten 106,4 Punkten", wie das deutsche Ifo-Institut zum Indikator im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) am Montag mitteilte.

BVL-Chef Thomas Wimmer bezeichnete es als gute Nachricht, dass die Werte für Geschäftslage, -erwartungen und somit auch das gesamte Geschäftsklima auf dem Niveau der Vor-Corona-Jahre 2018 und 2019 liegen - "obwohl die Pandemie noch immer nicht vorbei ist". Allerdings sorgten die August-Daten für einen Rückschlag. "Denn gerade in den letzten Wochen haben sich die Lageeinschätzung und vor allem die Erwartungen deutlich verschlechtert – in der Industrie, im Handel und bei den Logistikdienstleistern."

Industrie skeptischer, aber noch optimistisch.

Das Ifo-Konjunkturbarometer für die gesamte deutsche Wirtschaft im August war ebenfalls gesunken. Es war der zweite Rückgang in Folge. Demnach beurteilten die befragten Manager ihre Lage zwar etwas besser als zuletzt, bewerteten ihre Geschäftsaussichten jedoch deutlich skeptischer. Denn anhaltende Lieferengpässe und steigende Corona-Zahlen drücken auf die Stimmung.