Fachkräftemangel : Georg Kapsch wünscht sich Erleichterungen für die Zuwanderung

Georg Kapsch, Vorstandsvorsitzender und Miteigentümer der Kapsch AG, wünscht sich Erleichterungen für die Zuwanderung, wie er in einem Pressegespräch Donnerstag Abend erklärte. International sucht man aktuell 200 qualifizierte Mitarbeiter, davon allein 50 in Österreich, wobei in Österreich Fachkräfte aktuell sogar noch etwas leichter zu finden seien als im Ausland: "In Tschechien und Rumänien kämpfen wir um die Facharbeiter schon sehr stark" sagt Kapsch. Dennoch wünscht sich Georg Kapsch, der auch Präsident der Industriellenvereinigung (IV) ist, sehr wohl Erleichterungen für die Zuwanderung. So seien etwa bei der Rot-Weiß-Rot-Card für Nicht-EU-Bürger das Alterslimit und der erforderliche Nachweis einer Wohnung schon "Hürden". Bei Wohnungen trete man deshalb in Vorleistung, kürzlich habe man das bei einem hoch qualifizierten Ägypter gemacht - "ein mittelständisches Unternehmen könnte sich das nicht leisten".

Bei öffentlichen Ausschreibungen sollte es Pluspunkte bringen, wenn man in die Lehrlingsausbildung investiere, schlägt die Kapsch-Gruppe vor. Jedenfalls sollten Asylwerber oder subsidiär Schutzberechtigte "nicht auf der Straße stehen, wenn sie hierherkommen". Zielführend regeln lasse sich die Möglichkeit einer sinnvollen Ausbildung wohl besser über die Rot-Weiß-Rot-Card als im Asylrecht. Und schon gar nicht könne man "Menschen einfach ertrinken lassen im Mittelmeer - das geht nicht", betont Georg Kapsch.

Um innovatives Denken in der Gruppe zu fördern, screene man immer wieder Start-ups, doch kämen von 200 bis 300 Kandidaten vielleicht nur vier bis sechs in eine engere Wahl, mit denen man dann in Versuche gehe. "Eine Kapitalbeteiligung ist nicht das primäre Ziel." Im letzten derartigen Durchgang habe man sich an keinem einzigen Start-up beteiligt.