Blockchain : Gegen den Normentod

Eine auffällige Unrast hat die Industrie ergriffen: Schlepphilfe für die eigenen Service-Modelle soll die Blockchain-Technologie leisten imstande sein. Aber auch neuen Geschäftsmodellen könnte sie den Weg ebnen. Per Festpreis abrechenbare Fertigungsjobs könnten Zulieferer, Hersteller und Kunden - so die Hoffnung - in ein neues Zeitalter (und folglich auch Abhängigkeitsverhältnis) des Produzierens führen. Dass immer mehr große IT-Player wie Microsoft, SAP oder IBM, aber auch Fertiger wie Trumpf oder Infineon in Blockchain-Projekten mit allem dazugehörenden Ernst Grundlagenforschung betreiben, spricht Bände.

Aber schon werden Stimmen laut, die fordern, die Normierung müsse stärker ordnend eingreifen. Man kennt die Debatte ja zur Genüge: Während die USA und Japan das Internet der Dinge lösungsorientiert in die Praxis transferierten, betrieb Deutschland in ihrer Normungsroadmap Industrie 4.0 stattdessen Nabelschau. Das sollte sich nicht wiederholen: Kein Hersteller kann sich wünschen, in der aktuellen Goldgräberstimmung zum Gefangenen der eigenen Propaganda in einem Standardisierungsgremium zu werden.