Alternative Antriebe : Gebrüder Weiss testet ersten Wasserstoff-Lkw

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© Gebrüder Weiss / Stefan Peter

Seit Jänner ergänzt ein Wasserstoff-Lkw die Fahrzeugflotte von Gebrüder Weiss. Der Hyundai XCIENT Fuel Cell wird mit dabei „Grünen Wasserstoff“ statt mit Diesel betankt, rund 80 Tonnen an CO2-Emissionen sollen damit eingespart werden. Der Wasserstoff-LKW ist derzeit an der Niederlassung Altenrhein (St. Gallen) im Einsatz.

Der Hyundai XCIENT Fuel Cell ist ein 36-Tonner, der für den Transport von rund 25 Tonnen Ware ausgelegt ist. Die Reichweite des Lkw beträgt etwa 600 Kilometer. Angetrieben wird der Lkw von einem 350 Kilowatt-Elektromotor, der über eine chemische Reaktion von Wasser- und Sauerstoff mit Strom versorgt wird. Aus dem Auspuffrohr kommen keine Schadstoffe, sondern Wasserdampf. Bei Gebrüder Weiss wird der Wasserstoff-Lkw vor allem für einen Kunden aus dem Bereich erneuerbare Energien unterwegs sein.

„Die Corona-Pandemie hat die Herausforderung Klimawandel ein wenig aus den Top-Schlagzeilen verdrängt. In der Logistikbranche wird gemeinsam mit den Herstellern weiter intensiv an alternativen Antriebsformen gearbeitet. Wir wollen mit dieser Technologie Erfahrungen sammeln, um einen möglichen breiten Praxiseinsatz vorzubereiten“, sagt Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Gebrüder Weiss. Gebrüder Weiss hat auch mehrere Gas-Lkw in Österreich, Deutschland und Serbien sowie vollelektrisch angetriebene Motorwagen im Großraum Wien und Graz im Einsatz.

Nach Angaben des Herstellers sollen bis Ende 2021 2.000 solcher Wasserstoff-Lkw produziert und ausgeliefert werden. „Wir sind stolz, dass wir weltweit zu den ersten Empfängern dieser Fahrzeuge gehören. Wir sehen den H2-Lkw als interessante Alternative zu bestehenden Antriebstechnologien und planen bei entsprechender Infrastruktur in Zukunft auch in Österreich und im süddeutschen Raum einen Einsatz“, sagt Wolfram Senger-Weiss.

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Wie der Logistikspezialist Gebrüder Weiss für das Wiederanspringen der internationalen Wachstumsmärkte die Extrameile geht, erzählt CEO Wolfram Senger-Weiss.

>> Wolfram Senger-Weiss hat auch bereits im INDUSTRIEMAGAZIN-Podcast im Mai letzten Jahres über den Stellenwert der Europäischen Union, den Weg zur Glokalisierung und die Zukunft der globalen Wertschöpfungsketten gesprochen.