Erdgas : Gasstreit vor Zypern: Neue Gespräche zwischen Berlin und Paris

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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Türkei und Griechenland in ihrem Streit um Mittelmeer-Erdgas zu einer Lösung am Verhandlungstisch aufgerufen. "Wir brauchen dort Stabilität - und nicht Spannungen", sagte Merkel bei einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in dessen Residenz Fort de Brégançon.

Die Situation im östlichen Mittelmeer sei sehr kritisch, betonte die Kanzlerin. Deutschland und Frankreich seien sich einig, dass "Attacken auf die Souveränität von Mitgliedsstaaten der Europäischen Union von uns nicht akzeptiert werden". Sie sagte weiter: "Wir stehen dafür, dass man Probleme in Gesprächen löst und nicht durch Eskalation von Spannungen. Das gilt für alle Beteiligten."

Macron betonte, es gehe auch darum, die Souveränität der EU zu verteidigen. Er bekräftigte die Solidarität mit den EU-Mitgliedsländern Griechenland und Zypern. Zugleich gehe es um Stabilität in der Mittelmeerregion. In beiden Zielen seien sich Paris und Berlin einig. "Wir haben dann alle unsere Wege, Dinge zu tun. Wir haben alle unsere eigene Geschichte." Man müsse sich nun gegenseitig ergänzen - mit dem Ziel, Spannungen abzubauen.

Diese Woche:

Erdgas vor Zypern: Erste Kollision mit türkischem Kriegsschiff >>

Griechenland bezichtigt die Türkei, vor griechischen Inseln illegal Erdgasvorkommen zu erkunden. Die Regierung in Ankara weist die Vorwürfe zurück. Sie vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer, in denen probeweise nach Erdgas gebohrt wird, zum türkischen Festlandsockel gehören. Zur symbolischen Unterstützung Griechenlands ließ Macron Frankreichs Militärpräsenz in der Region verstärken. Deutschland nimmt eher eine Vermittlerrolle ein. Macron gilt in der EU als Kritiker des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Bundeskanzler Kurz: "Volle Solidarität mit Griechenland und Zypern"

Diese Woche hatte auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sich für eine "volle Solidarität mit Griechenland und Zypern sowie eine klare Reaktion der EU gegenüber der Türkei" ausgesprochen. In einer Stellungnahme betonte Kurz "Europa darf nicht wegschauen bei diesen eklatanten Völkerrechts-Verstößen." Kurz hatte von der EU gefordert, das Vorgehen der Türkei "in aller Schärfe zu verurteilen und konkrete Maßnahmen gegen die Türkei zu setzen. Denn es darf hier nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleiben. Ansonsten verliert die EU ihre Glaubwürdigkeit angesichts von Doppelstandards". Weiters dazu: Österreichs Minister Schallenberg: "Volle Solidarität mit Griechenland und Zypern" >>

(dpa/apa/red)