Energiewirtschaft : Finanzfirma will Uniper aufspalten: Vorstand und Aufsichtsrat dagegen

Vorstand und Aufsichtsrat des deutschen Energiekonzerns Uniper lehnen das Ansinnen des Hedgefonds Knight Vinke nach einer Aufspaltung ab. Die Abspaltung wesentlicher Teile des Unternehmens hätte weitreichende Konsequenzen, teilten sie in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. Dies gelte für das Stromerzeugungsgeschäft in Russland ebenso wie für die Stromerzeugungsaktivitäten in Schweden.

Eine Trennung widerspreche Unipers Strategie eines integrierten Geschäftsmodells. Sollten die Aktionäre auf der Hauptversammlung jedoch dem Vorschlag Knight Vinkes folgen, würden Vorstand und Aufsichtsrat nach Prüfung der Sachlage der Anweisung folgen.

Knight Vinke hatte zuvor die Abspaltung des russischen sowie des schwedischen Stromerzeugungsgeschäfts von Unipers gefordert und einen entsprechenden Antrag zur Hauptversammlung am 22. Mai gestellt. Damit soll die aktuelle Blockade bei Uniper beendet werden. Der finnische Großaktionär Fortum hält derzeit knapp 50 Prozent an Uniper, kann das Unternehmen jedoch wegen eines russischen Vetos der Wettbewerbsbehörden nicht komplett übernehmen.

Fortum und Uniper, dessen Management sich lange gegen eine Übernahme gewehrt hatte, versuchen die Beziehung auf neue Füße zu stellen und führen Gespräche über die verschiedenen Optionen. Die Hängepartie zwischen Fortum und Uniper hat neben Knight Vinke auch den US-Investor Elliott auf den Plan gerufen.

So forderte Elliott, der zuletzt mit knapp 18 Prozent an Uniper beteiligt war, einen Beherrschungsvertrag mit Fortum abzuschließen. Hierzu teilte Uniper mit, sollten die Aktionäre auch dies beschließen, werde das Unternehmen dieser Anweisung ebenfalls folgen. Aber auch dies hätte weitreichende Konsequenzen. Vorstand und Aufsichtsrat wollen ihre Sicht der Dinge auf der Hauptversammlung näher erläutern. (dpa/apa/red)