Luftfahrtindustrie : FACC nach neun Monaten mit deutlich weniger Gewinn

Der oberösterreichische Luftfahrtzulieferer FACC hat den Nettogewinn nach neun Monaten halbiert. Nach Steuern blieben 16,3 Mio. Euro übrig, nach einem Gewinn von 33,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Umsatzerlöse stiegen indessen von März bis Ende November um 1,8 Prozent auf 596,1 Mio. Euro.

Zuwächse mit Airbus, Rückgänge mit Boeing

Zur Umsatzsteigerung trugen das "Hochlaufen der in den vergangenen Jahren 2017 und 2018 akquirierten Neuaufträge" im Bereich "Cabin Interiors" (Umsatz plus 17,7 Prozent) sowie "nachhaltige Ratenerhöhungen" im Segment "Engines & Nacelles" (Umsatz plus 11,3 Prozent) bei, hieß es im Quartalsbericht. Im Bereich "Aerostructures" verdiene FACC die meisten Umsätze mit Aufträgen von Airbus, das Wegfallen der Aufträge für die Boeing 737 Max sowie für die Airbus A3870 habe aber nicht vollständig kompensiert werden können, hieß es weiter. In dem Segment fielen die Umsätze um 15,7 Prozent.

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Wie bereits im Halbjahr gingen die Gewinne nach neun Monaten deutlich zurück. Auf operativer Ebene (EBIT) sank das Ergebnis um 41,1 Prozent auf 28,6 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie fiel von 0,72 Euro im Vorjahreszeitraum auf 0,35 Euro.

Im Rumpfgeschäftsjahr 2019 (1. März bis 31. Dezember) konnte das Unternehmen laut vorläufigen Zahlen mit einem Umsatz von 665 Mio. Euro sein angepeiltes Ziel von 600 Mio. Euro klar überschreiten. Laut FACC belief sich das vorläufige operative Ergebnis (Ebit) auf 34,6 Mio. Euro und die Ertragsmarge (Ebit) auf 5,2 Prozent.

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Prognose bestätigt

FACC bestätige seine bisher kommunizierten mittelfristigen Wachstums- und Ertragsziele. In den nächsten fünf Jahren strebe das Unternehmen nach eigenen Angaben ein durchschnittliches Wachstum von 5 Prozent und eine Ebit-Marge von 8 bis 10 Prozent an.

In den kommenden Perioden konzentriere sich FACC daher - wie bereits im Jänner bekanntgegeben wurde - vor allem auf die "nachhaltige Steigerung der Ertragskraft", hieß es weiter. Zu diesem Zweck gebe es ein Effizienzsteigerungsprogramm von bis zu 50 Mio. Euro. Geplant sei eine Verschlankung der Lieferkette - etwa durch Insourcing der Fertigung von strategischen Bauteilgruppen - und eine Optimierung der Geschäftsprozesse.

Der Jahresfinanzbericht sowie ein Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 sollen am 25. März veröffentlicht werden. (apa/red)

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