Metallindustrie : EU exportiert viele Millionen Tonnen Metall - als Abfall

Die EU hat im Jahr 2019 rund 31 Millionen Tonnen Müll im Wert von 13,4 Milliarden Euro exportiert.

Die Hälfte des ausgeführten Abfalls sind Metalle

Eisenmetallabfälle wie Eisenschrott und Abfälle von verschiedenem Stahl machen 2019 laut Eurostat die Hälfte aller Müllexporte der EU aus. Ihr Wert belief sich auf rund 15,6 Mrd. Euro. Zwei Drittel bzw. 9,9 Mio. Tonnen davon gingen in die Türkei. Von den 4,2 Mio. Tonnen importierten Eisenmetallabfällen kam in fast ein Drittel aus Großbritannien. Auch eine beträchtliche Menge an Papierabfällen wurde von der EU exportiert. Die 5,8 Mio. Tonnen Papierabfälle machen fast 20 Prozent der Abfallexporte aus, davon gingen 1,1 Mio. Tonnen nach Indien und 0,7 Mio. Tonnen in die Türkei.

Abfälle werden vor allem in die Türkei und nach Indien exportiert

Hauptdestination der von den 27 EU-Ländern exportierten Abfälle ist die Türkei, wohin rund 11,4 Mio. Tonnen gehen, wie Eurostat mitteilte. Das Volumen hat sich laut der Statistikbehörde mit Sitz in Luxemburg seit 2004 verdreifacht.

An zweiter Stelle liegt demnach Indien mit 2,9 Mio. Tonnen, gefolgt von Großbritannien (1,9 Mio. Tonnen), der Schweiz (1,6 Mio. Tonnen) und Norwegen (1,5 Mio. Tonnen). Einen hohen Zuwachs verzeichnete Indonesien. Wurden 2016 noch 0,4 Mio. Tonnen Abfall exportiert, waren es laut Eurostat 2019 bereits 1,3 Mio. Tonnen. Die Müllexporte nach China sind im Gegensatz dazu zurückgegangen. 2009 wurde ein Spitzenwert von 10,1 Mio. Tonnen erreicht, 2019 waren es nur mehr 1,2 Mio. Tonnen.

Abfallexporte steigen stark

Insgesamt sind die Müllexporte der Europäischen Union in Nicht-EU-Staaten der Statistikbehörde zufolge seit 2004 um rund zwei Drittel angestiegen. Die Importe von Abfall aus Drittländern sanken hingegen sowohl lang- als auch kurzfristig gesehen. 2019 waren es 16,7 Mio. Tonnen im Wert von 12,8 Mrd. Euro (minus zwei Prozent im Vorjahresvergleich und minus sechs Prozent gegenüber 2004).

Der importierte Müll kommt vor allem aus dem ehemaligen EU-Mitglied Großbritannien und belief sich auf vier Mio. Tonnen. Damit wurde der niedrigste Wert seit 2004 verzeichnet, der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr betrug zwölf Prozent. An zweiter Stelle liegt das EWR-Land Norwegen, gefolgt von der Schweiz, den USA und Russland. (apa/red)