Konjunktur : Elektro- und Elektronikindustrie verzeichnet weiteres Rekordhoch

Österreichs Industrieunternehmen hatten 2017 ein gutes Jahr, die Phase der Hochkonjunktur hält an. Das zeigt auch das aktuelle große INDUSTRIEMAGAZIN-Ranking der 250 besten Unternehmen Österreichs. Dies gilt auch und vor allem für den zweitgrößten Industriezweigs Österreichs: „Die Elektro- und Elektronikindustrie legte mit 12,5 Prozent Wachstum in der Produktion im letzten Jahr deutlich zu“, erklärte Brigitte Ederer, Präsidentin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) anläßlich der Präsentation des Wirtschaftsberichts 2017. Die Branche erreichte mit 17,4 Milliarden Euro abgesetzten Produktionswert erneut ein Rekordhoch. Die Exportquote stieg leicht und blieb mit 82 Prozent auf einem hohen Niveau. Der Umsatz legt um 10,2 Prozent auf 20,8 Milliarden Euro kräftig zu.

Boom bei Halbleitern hält an

Vor allem für die Hersteller elektronischer Bauelemente war 2017 ein außergewöhnliches Jahr: Nach enormen Steigerungen in den zwei Vorjahren konnte die Produktion 2017 noch einmal um rund 25 Prozent ausgeweitet werden. Ausschlaggebend dafür war, wie in den Vorjahren, die Erzeugung von Halbleitern. Nach einer etwas schwächeren Entwicklung im Vorjahr konnten die Hersteller von Geräten und Einrichtungen der Mess-, Kontroll- und Prüftechnik ihre Produktion 2017 um 9,9 Prozent ausweiten. Ähnlich positiv zeigt sich die Entwicklung für Produzenten von Generatoren, Transformatoren und Motoren, die um 7,5 Prozent wuchs.

Diese Entwicklung fand auch in der Zahl der Beschäftigten ihren Niederschlag: Zurzeit sind etwas über 65.000 Menschen in der Branche tätig, das sind um 4,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. „In den letzten vier Jahren ist die Zahl der Beschäftigten in unserer Branche um zehn Prozent gestiegen. Vor allem die Digitalisierung und die Automatisierung sind Treiber für das Wachstum. Es gibt aber noch Potenzial, denn eine Herausforderung der Branche bleibt die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern“, sagt Ederer.

Weiterhin hohe Exportquote

Die Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie exportierten 2017 Produkte und Dienstleistungen im Wert von 16,64 Milliarden Euro - das entspricht einer Steigerung um 6,5 Prozent. Die Exportquote bleibt mit rund 82 Prozent auf sehr hohem Niveau stabil.

Die Exporte in den EU-Raum, der mit 63,2 Prozent Anteil an den Gesamtausfuhren der maßgeblichste Exportmarkt der Branche ist, sind im Jahr 2017 um fünf Prozent gestiegen, wofür der Konjunkturaufschwung im EU-Raum sorgte. In vielen maßgeblichen EU-Ländern war die Nachfragesituation gut, die Exportnachfrage in Deutschland (45 Prozent Anteil an den EU-Ausfuhren) konnte, obwohl bereits auf hohem Niveau, noch um 7,7 Prozent ausgeweitet werden. Die Exportzuwächse in die Länder Nordamerikas sind um 18,1 Prozent gestiegen und hatten einen Anteil von 10,3 Prozent an den Gesamtausfuhren von Elektrotechnik- und Elektronikprodukten.

Ungebrochen stark war das Konjunkturwachstum im asiatischen Raum. Die Exporte in die Länder Asiens stiegen 2017 um neun Prozent. Der Anteil Asiens an den Gesamtausfuhren Österreichs beträgt 15,3 Prozent. Dynamisch und weiterhin stark wachsend ist die Wirtschaftsentwicklung in China. Die Exporte dorthin sind im letzten Jahr um 22,2 Prozent gestiegen. China hält einen Anteil von 29,9 Prozent an den Gesamtexporten in die Länder Asiens – unter Einrechnung der Exporte nach Hongkong liegt der Anteil sogar bei 38,8 Prozent. Der Anteil der Elektro- und Elekronikindustrie an den Gesamtausfuhren Österreichs belief sich 2017 mit 11,7 Prozent auf mehr als ein Zehntel.

Ausblick

"Auch das Geschäftsjahr 2018 ist für die Österreichische Elektro- und Elektronikindustrie äußerst positiv gestartet. Sowohl der Auftragseingang als auch der abgesetzte Produktionswert lagen in den ersten beiden Monaten deutlich über dem Vorjahresniveau. Ein ungebremster Aufwärtstrend ist zudem bei den Beschäftigtenzahlen zu beobachten. Hier verzeichnen wir bereits zu Beginn des Jahres 2018 einen Zuwachs von mehr als sechs Prozent", so Lothar Roitner, Geschäftsführer des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie FEEI. Die Prognosen über die Konjunkturentwicklung der wichtigsten Wirtschaftsräume für die nächsten zwei Jahre seien ebenfalls sehr günstig.