Energiewirtschaft : E-Control fordert neues Gesetz zur Versorgungssicherheit
Der Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Martin Graf, hat die Entscheidung der Energie Oberösterreich begrüßt, ihr Gas-und-Dampf-Kraftwerk Timelkam weiter einsatzbereit zu halten. Er forderte aus diesem Anlass in einer Presseaussendung am Montag zum Thema Versorgungssicherheit eine gesetzliche Regelung nach dem Vorbild Deutschlands.
"Das ist eine gute Nachricht"
In Österreich sollten systemrelevante Kraftwerke nur nach Zustimmung von E-Control und Übertragungsnetzbetreiber geschlossen werden dürfen und unter Berücksichtigung angemessener variabler Kosten weiter betrieben werden", verlange Graf. Denn konventionelle Kraftwerke würden für die Stabilität des Stromnetzes eine wichtige Rolle spielen, da sie zuverlässig und flexibel Strom erzeugen können, wenn Sonnen- und Windkraft witterungsbedingt gerade zu wenig liefern.
"Das ist eine gute Nachricht", stellte Graf zur Ankündigung der Energie AG fest, Timelkam weiter bereit zu halten. "Während für andere die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, wurde hier der Versorgungssicherheit Priorität eingeräumt", lobte er.
Kein Bedarf für Kapazitätsmechanismen
Für Kapazitätsmechanismen, mit denen Kraftwerke für das bloße Bereitstellen von Leistung bezahlt werden, wie es etwa in Deutschland diskutiert wird, sieht Graf in Österreich keinen Bedarf.
Österreich verfüge über ausreichend Stromerzeugungskapazitäten, "für Kapazitätszahlungen gibt es keine Notwendigkeit." Wichtiger sei es, den grenzüberschreitenden Netzausbau voranzutreiben, damit Länder, die gerade zusätzliche Energie benötigen, auf Erzeugungskapazitäten von Nachbarländern zurückgreifen können. (apa/pm)