Transport : DSV mit Panalpina: Milliardendeal in der Logistikbranche

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Der dänische Logistikkonzern DSV und das Schweizer Transportunternehmen Panalpina schließen sich zusammen. Die größten Panalpina-Aktionäre, die zusammen 69,9 Prozent der Aktien hielten, hätten einem Tauschangebot zugestimmt, teilte das Schweizer Unternehmen mit. Darin werde Panalpina mit 4,6 Mrd. Franken (4,1 Mrd. Euro) bewertet.

Mit dem Schritt würden DSV und Panalpina zu einem der weltweit größten Logistikunternehmen mit einem kombinierten Umsatz von rund 16,3 Mrd. Euro. Panalpina hat aktuell 14.500 Mitarbeiter, DSV beschäftigt 47.000 Menschen.

Konflikt zwischen Großaktionären von Panalpina

Der Entscheidung war ein Konflikt zwischen Großaktionären über die Zukunft von Panalpina vorausgegangen. Dabei standen sich zwei Lager gegenüber: Einerseits die Ernst Göhner Stiftung (EGS), die 46 Prozent an dem Unternehmen hält, andererseits Cevian Capital und Artisan Partners, die jeweils etwa 12 Prozent halten. Während die Ernst Göhner Stiftung einen Alleingang verfochten hatte, zeigten sich die beiden aktivistischen Investoren von Beginn weg offen für einen Zusammenschluss. Nach der zweiten Angebotsaufbesserung durch DSV ist die Stiftung nun offenbar auch schwach geworden.

DSV hatte im Jänner ursprünglich 170 Franken pro Panalpina-Aktie offeriert und legte in einem ersten Schritt auch 180 Franken nach. Nach einer neuerlichen Aufbesserung zahlt DSV nun 2.375 eigene Aktien pro Panalpina-Aktie. Das sind gemessen am Kurs vom vergangenen Freitag 195,80 Franken je Aktie. Der Verwaltungsrat von Panalpina empfiehlt, das Angebot anzunehmen.

DSV und Panalpina ergänzen sich

DSV und Panalpina ergänzen sich gut. Während Panalpina in der Luft- und Seefracht zu den führenden Anbietern gehören, ist DSV etwa im Straßentransport stark. Der Abschluss des Deals wird im vierten Quartal erwartet. Der Name der Gesellschaft soll dann in "DSV Panalpina A/S" geändert werden.

Aus dem Rennen ist damit auch die Agility, die ebenfalls über eine Transaktion mit Panalpina verhandelt hatte. Die Gespräche mit dem Unternehmen aus Kuwait wurden beendet, erklärte Panalpina. Insidern zufolge war Agility in einer ersten Phase der Favorit des Panalpina-Hauptaktionärs Ernst Göhner Stiftung.

Bereits klar ist auch, dass die Panalpina-Aktien von der Schweizer Börse SIX verschwinden werden. Die neue Gesellschaft "DSV Panalpina A/S" wird in Kopenhagen notiert sein.

Panalpina wurde 1935 gegründet

Mit dem Ende der Unabhängigkeit von Panalpina geht eine lange Firmengeschichte zu Ende. Die Gruppe war 1935 gegründet worden. Sie ging auf eine Rheinschifffahrtsgesellschaft zurück, deren Wurzeln gar bis ins Jahr 1895 zurück reichten. Die Notierung an der Schweizer Börse SIX erfolgte 2005. (dpa/awp/sda/reuters/apa/red)