Weltwirtschaftsforum : Digitalisierung nützt vor allem Großkonzernen

Investitionen in digitale Technologien lohnen sich vor allem für die 20 Prozent der produktivsten Firmen. Kleine-und mittlere Unternehmen (KMU) drohen Wettbewerbsnachteile, wenn sie nicht aufholen, wie aus einer Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) hervorgeht.

160 Prozent mehr Betriebsgewinn pro Mitarbeiter

Den höchsten Gewinn je Mitarbeiter erzielen die Schwerindustrie und Chemie, moderne Werkstoffindustrie wenn sie in digitale Technologien investieren. Für einen Dollar (0,83 Euro), den sie für Robotik, das Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Datenanalyse und Soziale Medien aufwenden, holen führende Unternehmen 2,6 Dollar (2,2 Euro) heraus.

Unterm Strich resultieren 160 Prozent mehr Betriebsgewinn (EBITDA) pro Mitarbeiter. Bei den KMU schaute nur 120 Prozent mehr Betriebsgewinn heraus. Wenn diese Technologien nicht breit eingesetzt würden, drohe Ungleichheiten innerhalb der einzelnen Industrien, ergab die am Donnerstag veröffentlichte Studie des WEF und der Beratungsfirma Accenture, bei der 16.000 Unternehmen zwischen 2015 und 2016 untersucht wurden.

Gefahr einer massiven Schieflage in der Industrie - zum Nachteil der Mehrheit

"Dabei würde eine kleine Gruppe von führenden Unternehmen entstehen, und der Rest der Industrie abgehängt", heißt es weiter. Besonders KMU hätten unter Wettbewerbsnachteilen zu leiden. Auch in anderen Branchen hängt die Minderheit der produktivsten Firmen die Mehrheit ab.

Lohnend sind Digitalinvestitionen auch in der Finanzindustrie (mit 1,6 Dollar Gewinn pro Dollar Investition), der Telekommunikation und Elektrizitätsbranche. Weniger heraus schaue in den Bereichen Gesundheit, Medien und Logistik.

Ein weiterer interessanter Befund: Investitionen in mehrere Digitaltechnologien führten zu drei Mal höheren Produktivitätssteigerungen als Investitionen in nur einzelne Technologien.

Viele Konzernchefs wissen laut Accenture nicht, wie sich Digitalinvestitionen auf Wachstum und Produktivität auswirken. Es brauche einen langen Atem und klare Ziele, damit sie verstehen können, wie verschiedene Digitaltechnologien Gewinne maximieren könnten. (sda/apa/red)