Marketing : Digitalisierung im Mittelstand: Studie verweist auf drei Schwachstellen

Silberball
© Lisa Dünser Fotografie

Die Studie „Digital, regional, egal? Ein Weckruf für den Mittelstand“ legt drei Schwachstellen im Bereich der Digitalisierung offen. Basis dieser Studie war eine Umfrage des Linzer Marktforschungsinstitut Spectra im Auftrag der Agentur Silberball.

Demnach gibt die Mehrheit der 160 befragen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an zu wissen, dass die digitale Transformation entscheidend für die Zukunftsfähigkeit ist – und bleibt in relevanten Punkten dennoch untätig. Die Prozesse beim Kunden bis zur Kaufentscheidung, die Digitalisierung der Arbeitsprozesse und der Kulturwandel seien zentrale Herausforderungen für die digitale Transformation, so das Ergebnis der Umfrage.

Digitalisierung bereitet den Betrieben die größten Sorgen

Das Thema Digitalisierung treibt die befragten Unternehmen am meisten um – noch vor Mitarbeiterfindung, Umwelt und Erschließen neuer Märkte. Vier von zehn Unternehmen fühlen sich zur Zeit sehr gefordert, sich mit zumindest zwei dieser Themencluster auseinanderzusetzen. Das bedeutet jedoch im Umkehrschluss nicht, dass die restlichen 60 Prozent die Hausaufgaben gemacht haben. Im Gegenteil: Die Studienergebnisse legen nahe, dass im Mittelstand (Unternehmensgröße zwischen 50 und 1000 Mitarbeitern) die Herausforderungen mehrheitlich nicht erkannt beziehungsweise unterschätzt werden.

Prozesse beim Kunden bis zur Kaufentscheidung

Nur rund ein Drittel der Firmen gibt an, zur Erfassung und Verarbeitung von Kundendaten digitale beziehungsweise automatisierte Methoden zu verwenden. Dahinter stecken aber nur zum Teil Begriffe wie "Marketing Automation" oder "Data Driven Marketing", die für eine transparente und durchgängig abbildbare "Customer Journey" Voraussetzung wären. Die Mehrheit von 55 Prozent war auf diesem Feld bisher mehr oder minder untätig.

Nachholbedarf bei der Digitalisierung von Kundenkontaktpunkten

Beim Thema Veränderung der Wertschöpfungs- und Arbeitsprozesse scheinen die Unternehmen deutlich weiter zu sein. So hat sich schon bei zwei Drittel der Firmen die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Fachabteilungen in ihren Arbeitsabläufen mehr verschmelzen müssen. Ebenso fast zwei Drittel sind auf einem guten Weg, Technologien und Softwarelösungen abteilungsübergreifend zu harmonisieren – also sogenannte Datensilos abzubauen.

Zudem wird das Thema Digitalisierung derzeit noch hauptsächlich mit dem Thema Industrie 4.0 in Verbindung gebracht. Die Digitalisierung der Marktseite bzw. Marktprozesse – insbesondere Vertrieb und Marketing – steht noch ganz am Anfang. Das Ergebnis zeigt auch, dass die IT nur in einem von drei Unternehmen in der Digitalisierung den Lead hat.

Neue Anforderungen an Wertschöpfungs- und Arbeitsprozesse

Nichts geht ohne die Menschen in den Unternehmen. Wenn die Mitarbeiter nicht bereit sind den Weg der Digitalisierung mitzugehen und sich auf Veränderungen einzustellen, hilft die beste Digitalisierungsstrategie nichts. Die Mitarbeiter müssen ins digitale Boot geholt werden, insbesondere auch die Generation Z. Bemerkenswert ist, dass auch jene Unternehmen, die den Kulturwandel wenig oder gar nicht auf der Agenda haben, dieser Notwendigkeit durchaus zustimmen.

Der Studie zufolge ist die digitale Transformation eine Herausforderung, die zu bewältigen ist. Vorausgesetzt, die To-dos werden überhaupt angegangen.

Infos zum Auftraggeber der Studie

Die Marke ist für Silberball eine gesamtunternehmerische Aufgabe. Dafür verbindet die österreichische Agentur "Betriebswirtschaft mit Kreation zu analogen und digitalen Marktlösungen als Voraussetzung für zukunftsfähige Marken", so das Unternehmen. www.silberball.com