Hintergrund : Die Stahlindustrie in Deutschland: Die wichtigsten Eckdaten

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Die deutsche Regierung will Stahlunternehmen in Deutschland gegen unfairen Wettbewerb verteidigen und sie beim Umbau zu einer klimafreundlicheren Produktion unterstützen. Dies ist Teil des vom Kabinett verabschiedeten Handlungskonzepts Stahl. Es folgt ein Überblick über die Industrie:

Die Branche

Die Bedeutung der Stahlindustrie als direkter Arbeitgeber hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen. Waren 1980 noch 288.000 Mitarbeiter im Stahl beschäftigt, sind es nun noch rund 86.000. Die größten Unternehmen in Deutschland sind Thyssenkrupp, Salzgitter und Weltmarktführer Acelor Mittal. Thyssenkrupp Steel Europe beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiter und ArcelorMittal rund 9.000. Salzgitter hat in der Stahlerzeugung etwa 8.800 Mitarbeiter. Wichtigsten Kunden sind die Automobilindustrie, der Maschinenbau, die Baubranche und die Verpackungsindustrie

Harter Wettbewerb und Überkapazitäten

Den europäischen Herstellern machen seit Jahren Billigimporte aus Fernost, Klimaschutzauflagen, Preisdruck und Überkapazitäten zu schaffen. Die Coronakrise hat die Probleme noch verstärkt. Branchenvertreter wie die früheren Thyssenkrupp-Chefs Heinrich Hiesinger und Guido Kerkhoff wollten die Probleme mit einer Konsolidierung lösen. Ihr Versuch einer Stahl-Fusion mit Tata Steel Europe war am Widerstand der EU-Kommisson gescheitert.

Klimaschutz

Die Branche hat ihre Haltung geändert. Strebte sie früher vor allem mit Hilfe von Lobbyisten danach, schärfere Klimaschutzauflagen der EU zu verhindern, will sie heute Teil der Lösung sein. Alle großen Unternehmen forschen nach Möglichkeiten, mit Wasserstoff die Stahlproduktion sauberer zu machen. Sie hoffen auch darauf, dass sich mit dem Label einer grünen Produktion auf Dauer auch Wettbewerbsvorteile erzielen lassen. Doch die Umstellung kostet Milliardensummen. Im Handlungskonzept Stahl hat die Bundesregierung Unterstützung zugesagt. (reuters/apa/red)