Außenhandel : Die Autoindustrie ärgern teure Investitionen wegen des Brexit

Der Chef des britischen Luxusauto-Bauers Aston Martin hat sich deutlich gegen eine mögliche Verschiebung des Brexit-Termins ausgesprochen. "Ich würde das als weiteres Ärgernis einstufen", sagte der Vorstandschef des traditionsreichen Autobauers, Andy Palmer, zu Reuters.

Wenn man die für den Fall eines ungeregelten britischen Austritts aus der EU gebildeten Notfall-Lagerbestände länger vorhalten müsse, bedeute das, dass das Kapital länger gebunden sei, sagte er. Außerdem werde damit nur noch mehr Unsicherheit erzeugt.

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Große Lager und Vorbereitungen für Luftfracht

Die britische Autoindustrie wird vor dem Brexit stark in Mitleidenschaft gezogen: Honda will sein Werk im südenglischen Swindon mit 3.500 Beschäftigten schließen, und zuvor hatte Nissan Pläne aufgegeben, die neue Version seines Geländewagens X-Trail in Großbritannien zu bauen.

Auch der ursprünglich britische Luxushersteller Jaguar Land Rover und der US-Autobauer Ford haben Stellenkürzungen in dem Land angekündigt.

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Aston Martin: James Bonds heimliche Lieblingsmarke

Für 2018 hat Aston Martin, der bevorzugte Autobauer des Film-Spions James Bond, den Absatz um 26 Prozent und die Umsätze um 25 Prozent gesteigert. Der bereinigte Vorsteuergewinn fiel allerdings um sieben Prozent auf 68 Mio. Pfund (79,5 Mio. Euro) - noch ohne Berücksichtigung der Kosten des Börsengangs im Oktober von insgesamt 136 Mio. Pfund. 2019 solle ein weiteres Wachstumsjahr werden, allerdings bleibe der Brexit ein großer Unsicherheitsfaktor für die Branche.

Umsätze im Vorjahr um ein Viertel gestiegen

Das britische Parlament will auf Vorschlag von Premierministerin Theresa May am 14. März über eine Verschiebung des seit langem anvisierten Austrittstermins 29. März abstimmen lassen.

Wie andere Autobauer mit internationalen Lieferketten hat auch Aston Martin Teilelager im Millionenwert in Großbritannien angelegt und sich darauf vorbereitet, bei einem Zusammenbruch der Hafenabfertigung Komponenten einfliegen zu lassen. (reuters/apa/red)