Konjunktur : Deutscher Automarkt schon in Frühjahrsstimmung

Der Pkw-Absatz in Deutschland ist im Februar so stark wie schon lange nicht mehr gewachsen. Im vergangenen Monat seien mit 250.300 Stück um 12 Prozent mehr Neuwagen registriert worden als vor einem Jahr, teilte das Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)mit und bestätigte damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters.

Als Grund für den starken Zuwachs sehen Experten hohe Rabatte der Hersteller und Händler sowie das billige Benzin und die robuste Konjunktur. Außerdem hatte der Februar einen Arbeitstag mehr. Im Jänner und Februar zusammen kletterten die Neuzulassungen laut KBA um rund 8 Prozent auf rund 468.700 Fahrzeuge.

Das CAR-Center an der Uni Duisburg-Essen schätzt, dass die Hersteller und Händler auch im Februar durch Preisabschläge kräftig nachgeholfen haben. "Im Januar hatten wir seit neun Jahren die höchsten Eigenzulassungen. Ich gehe davon aus, dass der Markt auch im Februar gepusht worden ist", sagte Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer. Der deutsche Automarkt sei viel schlechter als er derzeit erscheine. Bei den sogenannten Tageszulassungen melden Hersteller und Händler Neuwagen auf sich selbst an und verkaufen sie anschließend billiger.

Nach Berechnungen der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) waren die Neuzulassungen im Februar so hoch wie seit 2009 nicht mehr, dem Jahr der Verschrottungsprämie. Das gute Konsumklima befeuere die Nachfrage. "Die Bereitschaft, auch große Anschaffungen zu tätigen, ist hoch - zumal Sparen nicht lohnt", sagte EY-Experte Peter Fuß.

Alle großen Marken schlugen im Februar mehr Autos los. Am stärksten steigerte sich die GM -Tochter Opel, deren Neuzulassungen um 28 Prozent stiegen. Mercedes-Benz legte um 23 Prozent zu, Konkurrent Audi kam auf ein Plus von rund 15 Prozent und BMW steigerte sich um acht Prozent. Am kleinsten fiel der Zuwachs bei der vom Diesel-Skandal erschütterten Wolfsburger Marke VW mit plus 4 Prozent aus.

Die spanische VW-Tochter Seat verkaufte knapp elf Prozent weniger von ihren Wagen. Dagegen legte die tschechische Schwester Skoda zu. Von der Schwäche des Marktführers VW profitierte auch die französische Konkurrenz: Peugeot verkaufte 14,7 Prozent mehr von seinen Fahrzeugen, Renault steigerte sich um rund 22 Prozent. Auch Toyota wuchs. (APA/Reuters)

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