Arbeitsmarkt : Deutsche Industrie mit weniger Jobs als vor einem Jahr

Ende April waren knapp 5,5 Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit mindestens 50 Beschäftigten tätig, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Dies waren gut 119.000 oder 2,1 Prozent weniger als im April 2020, als bereits erste Folgen der Coronakrise für einen Rückgang der Beschäftigtenzahlen um 1,9 Prozent sorgten.

Von März auf April diesen Jahres stagnierte der Personalstand. Die Statistiker betonten hierzu, dass Kurzarbeitende als Beschäftigte zählen und sich deshalb Veränderungen hier nicht in der Beschäftigung niederschlagen.

Die Zahl der Belegschaft sank zum Vorjahr in fast allen Wirtschaftsbereichen des Verarbeitenden Gewerbes. Am stärksten fiel sie in der Metallerzeugung und -bearbeitung mit -6,1 Prozent. Ein deutliches Minus gab es auch im Maschinenbau (-4,3 Prozent), in der Herstellung von Metallerzeugnissen (-4,2 Prozent), von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-3,1 Prozent), von Gummi- und Kunststoffwaren (-2,5 Prozent) und von elektrischen Ausrüstungen (-2,3 Prozent).

Wenig verändert hat sich die Zahl der Beschäftigten bei Produzenten von chemischen Erzeugnissen mit -0,4 Prozent sowie bei Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen mit -0,2 Prozent. Einen Anstieg gab es nur bei Produzenten von Nahrungs- und Futtermitteln (+4,4 Prozent).

Dank steigender Nachfrage läuft es in der Industrie schon wieder deutlich besser, auch wenn Lieferengpässe bei Halbleitern und anderen Vorprodukten eine höhere Schlagzahl teilweise noch verhindern. Dies zeigt sich dabei, dass die im April geleisteten Arbeitsstunden zum Vorjahr - bei gleicher Zahl von Arbeitstagen - um 16,4 Prozent auf 679 Millionen Stunden zulegten. Im April 2020 war es durch die Coronakrise zu Produktionsunterbrechungen in etlichen Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes gekommen, was sich direkt auf die Zahl der Arbeitsstunden ausgewirkt hatte und damals zu einem Minus von fast 18 Prozent geführt hatte.

Im Jahr 2019 waren in Österreich 25,4 Prozent in der Industrie tätig. Im Langzeitverlauf zeigt sich der zunehmende Trend zu einer Dienstleistungsgesellschaft: Während der Tertiärsektor seinen Anteil an der Erwerbstätigkeit merklich steigert, bleibt die Industrie relativ konstant. (apa/dpa)