Logistik : Deutsche Bahn: Verkauf von Anteilen an DB Schenker möglich

Die Deutsche Bahn favorisiert einem Konzerndokument zufolge den vollständigen Verkauf der Nahverkehrstochter Arriva an Investoren. Zwar wolle der Konzern auch Möglichkeiten eines Börsengangs prüfen, heißt es in der vom Vorstand formulierten Begründung zum Beschluss des Aufsichtsrates, die der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. Mehr dazu: Milliardendeal in Vorbereitung: Deutsche Bahn will Arriva verkaufen >>

Arriva: Eher ein Verkauf als ein Börsengang

Allerdings sei ein vollständiger Verkauf von Arriva, oder die Abgabe von Anteilen zu präferieren. Bei einem Mehrheitsverkauf würden die milliardenschweren Schulden der Nahverkehrstochter aus der Bahn-Bilanz genommen.

Dem Konzern fehlen Milliarden - wieder einmal

Das Unternehmen muss bis 2023 eine Lücke von rund 5 Mrd. Euro füllen. Allein heuer fehlen etwa 2,2 Mrd. Euro. Daher heißt es in Punkt drei des Aufsichtsratsbeschlusses von Ende März zudem, dass weitere alternative Möglichkeiten zur Schließung der Finanzierungslücke der Bahn dem Aufsichtsrat vorzulegen seien. Details werden dort nicht aufgeführt.

Minderheitsbeteiligung Fremder an DB Schenker nicht ausgeschlossen

Das könnte aber sowohl höhere Schulden oder auch Hilfen des Eigentümers des Staatskonzerns sein. Zudem kommt laut dem Dokument des Vorstands eine "Kapitalbeteiligung Dritter an DB Schenker" in Betracht. Die weltweite Logistiktochter habe aber strategische Bedeutung für den Konzern und bleibe daher integraler Bestandteil der Bahn. "An DB Schenker kommt daher allenfalls eine Minderheitsbeteiligung Dritter in Betracht", heißt es. Die Bahn wollte die Angaben nicht kommentieren. (reuters/apa/red)

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