Ranking : Das sind Österreichs stärkste Logistiker

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© APA/dpa/Stefan Puchner

Auch wenn viele derzeit von einer Abschwächung der Konjunktur ausgehen: 2018 war von dunklen Vorzeichen noch wenig zu bemerken. Ein relativ gutes Wirtschaftsjahr bescherte der heimischen Logistik-Branche volle Auftragsbücher und Umsatzsteigerungen bis in den zweistelligen Bereich. Ganz so dynamisch wie 2017 wuchs die Branche allerdings nicht.

Anders als im Ranking des Vorjahres ergeben sich diesmal in den Top-5 keine Verschiebungen: Die ÖBB-Tochter Rail Cargo bleibt mit einem Umsatz von fast 2,3 Mrd. Euro unangefochtene Nummer Eins. Dahinter rangiert der niederösterreichische Logistiker LKW Walter (Umsatz: 2,08 Milliarden Euro) und – auf Platz Drei – Gebrüder Weiss (Umsatz: 1,67 Milliarden Euro). Die Vorarlberger legten beim Umsatz in absoluten Zahlen am meisten zu: 120 Mill. Euro betrug der Zuwachs im Jahr 2018.

Spitzenreiter beim Wachstum in Prozent ist diesmal die in Graz ansässige Österreich-Tochter des deutschen Logistik-Unternehmens Duvenbeck: mit einem Umsatz-Plus von mehr als 30 Prozent katapultierte man sich im Ranking von Platz 19 auf Platz 12. Entscheidend für das starke Wachstum: Die Entwicklung in Osteuropa. Zuletzt hatte die Automobil-Industrie Produktions-Stätten nach Ungarn und Rumänien verlagert – was Duvenbeck, auf Aufträge aus der Auto-Industrie spezialisiert, zugute kam.

1. Rail Cargo Austria

Die ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria belegt – zum in der Zwischenzeit bereits siebten Mal in Folge – den Spitzenplatz: Bei 2,3 Mrd. Euro lag der Umsatz 2018. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Unternehmen damit seinen Umsatz noch einmal um 4,5 Prozent bzw. 100 Mill. Euro steigern. Mit 8.700 Mitarbeitern und Niederlassungen in 18 Ländern zählt die Rail Cargo Group zu den führenden Bahnlogistikunternehmen Europas. Rail Cargo ist laut eigenen Angaben jährlich an der Abwicklung von etwa 1.600 Zügen beteiligt und verschiebt eine Warenmenge von rund 120.000 TEU (Standardcontainern).

2. LKW Walter

Direkt an der A2, knapp fünf Kilometer südlich der Shopping City Süd, liegt das weitläufige Firmenareal des niederösterreichischen Logistikers Walter. Die Betriebsamkeit dort spiegelt sich in den Zahlen für das Jahr 2018 wider: der Umsatz vergrößerte sich von 2,01 Milliarden auf 2,08 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 3,4 Prozent. Mit diesen Zahlen gehört das Wiener Neudorfer Unternehmen zu Europas Top-Logistikern.

3. Gebrüder Weiss

Im 10.000-Einwohner-Ort Lauterach, auf halbem Weg zwischen Feldkirch und Dornbirn, befindet sich der Sitz des Vorarlberger Familienunternehmens. Zwar wuchs man im Jahr 2018 nicht mehr so rasant wie im Jahr davor, als der Umsatz um 17 Prozent in die Höhe schoss. Dennoch gelang es, den neu eroberten dritten Platz im Ranking zu verteidigen. Die 7.100 Mitarbeiter erwirtschafteten einen Umsatz von 1,67 Mrd. Euro. Mit einem Umsatzplus von 120 Mill. Euro legten die Vorarlberger (in absoluten Zahlen) stärker zu als alle anderen Logistiker. „Wir sind in China und USA stark gewachsen“, heißt es von Seiten des Unternehmens, „haben aber auch in Singapur oder entlang der Seidenstraße zusätzliche Standorte und Kapazitäten geschaffen. Unsere Kunden wachsen, und wir wachsen mit Ihnen.“

4. DB Schenker

Mit weltweit fast 80.000 Mitarbeitern an rund 2.000 Standorten ist DB Schenker ein Global Player am Logistik-Markt. In Österreich leitet Alexander Winter die Geschicke des Südosteuropa-Clusters. Mit einem Umsatz von 1,42 Mrd. Euro ist Winter für rund ein Zwölftel des Gesamtumsatzes des Konzern verantwortlich. 2017 bedeutete für den Logistiker ein absolutes Rekordjahr. Auch wenn 2018 die Umsätze um vier Prozent zurückgingen, dürfte sich am Wachstumskurs nichts ändern: Mitte Mai dieses Jahres fiel der Startschuss für den Ausbau des Standorts in Linz-Hörsching, wo ab 2020 zusätzliche 6.000 Quadratmeter Hallenfläche bereit stehen werden.

5. Cargo-Partner

Auf Expansion setzt das im Jahr 1983 von Stefan Krauter gegründete Logistik-Unternehmen: So ist seit kurzem der 25.000 Quadratmeter große Standort in Ljubljana in Betrieb, dessen Nähe zu den Adria-Häfen Koper und Triest eine schnellere Verbindung nach Asien und in den Balkan ermöglicht. Neu sind Stützpunkte in Melbourne und Vorarlberg. 3.000 Mitarbeiter sind weltweit für Cargo-Partner tätig. Die Umsätze wuchsen 2018 ansehnlich um 8 Prozent, auch wenn das Rekordwachstum des Vorjahres nicht erreicht werden konnte.