Elektroautos : Daimler-Chef Zetsche: Kooperation mit Tesla nicht ausgeschlossen

Daimler will nach den Worten von Vorstandschef Dieter Zetsche keine Tesla-Aktien kaufen, schließt eine Zusammenarbeit mit dem US-Elektroautopionier aber nicht aus. In einem Interview mit der polnischen Tageszeitung "Rzeczpospolita" sagte Zetsche, er habe den Verkauf von Tesla-Aktien vor vier Jahren nie bereut. "Das schließt eine Kooperation in der Zukunft nicht aus".

Daimler arbeitet mit Hochdruck an eigenen Elektroautos

Daimler hatte 2014 seinen vierprozentigen Anteil an Tesla für 780 Millionen Dollar (aktuell 688 Mio. Euro) verkauft. Eine Finanzbeteiligung sei nicht mehr notwendig, um die Kooperation mit Tesla fortzuführen, hatte der Konzern den Schritt damals begründet. Der deutsche Autobauer will mit dem EQC als erstem vollelektrischen SUV aus dem Hause Daimler Tesla das Wasser abgraben, der im Luxussegment den Markt beherrscht.

Teslas größter Einzelaktionär Baillie Gifford & Co teilte inzwischen mit, zu einer Finanzspritze für den US-Elektroautobauer bereit zu sein. "Wenn er (Tesla-Chef Elon Musk) mehr Kapital benötigt, wären wir bereit, ihm zu helfen", zitierte die "Times" Nick Thomas, Partner von Baillie Gifford aus Edinburgh. Die Investmentfirma ist der drittgrößte Aktionär von Tesla mit einem Anteil von 7,72 Prozent hinter Musk mit etwa 20 Prozent und T.Rowe Price Associates mit rund zehn Prozent. Aktuell: Tesla schafft den ersten Quartalsgewinn seit langer Zeit >>

Aktuell ermittelt das FBI gegen Tesla

Tesla hatte zuletzt den ersten Quartalsgewinn seit zwei Jahren verkündet. Dank der anziehenden Produktion des Hoffnungsträgers Model 3 stieg das Nettoergebnis im dritten Quartal auf 311,5 Mio. Dollar. Allerdings ermittelt laut "Wall Street Journal" das FBI, ob Tesla falsche Angaben zur Produktion seines Model 3 gemacht hat. Die Behörde habe ihre schon seit längerem laufenden Untersuchungen ausgeweitet, schrieb das Blatt unter Berufung auf Insider: Teslas Model 3: Jetzt ermittelt auch das FBI >>

Tesla erklärte, keine Vorladung erhalten zu haben. Der Konzern versucht seit einiger Zeit verstärkt, mehr Augenmerk auf die Reduzierung der Kosten und die Erhöhung des Umsatzes zu legen. Es geht auch darum, um die Aufnahme frischen Kapitals herumzukommen. (reuters/apa/red)