Plug & Produce : Corona-Strategien: Wie ein neuer Maschinenstandard der Industrie jetzt mehr Flexibilität bringt

Schon vor einiger Zeit hat sich der Maschinen- und Anlagenbau auf OPC UA als Standard für den künftigen Datenaustausch in der Industrie festgelegt. Die Argumentation: Unternehmen betreiben nicht nur Werkzeugmaschinen, sondern einen Mix an unterschiedlichen Maschinen und Anlagen, Robotern und Systemen. Befinden sich all diese Technologien in einem gemeinsamen Ökosystem, das Plug-and-Play-Lösungen schafft, spart das den Endanwendern viel Zeit und Geld“, so Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW.

Neues Label

Nun hat der VDW mit dem Label umati – universal machine tool interface - schon vor einiger Zeit die Marke lanciert, mit der Kunden weltweit angesprochen werden sollen. Um schneller in die Anwendung zu kommen, wird das Label als Community für die Nutzung und Vermarktung von OPC UA Companion Specifications „nun auf den gesamten Maschinen- und Anlagenbau ausgeweitet“, heißt es beim VDW.

Bereits 2017 wurde eine Initiative zur Erarbeitung einer standardisierten, offenen Schnittstelle vorgestellt. Auch hier entschied man sich für OPC UA als Basistechnologie. Nur zwei Jahre später wurde auf der EMO Hannover in einem Showcase mit 70 Partnern aus zehn Ländern der Beweis angetreten, dass die Anbindung von 110 Maschinen an 28 Softwaredienste, die dezentral über das Messegelände verteilt waren, praktisch per „plug and play“ funktioniert.

Basis belibt dafür ist die eigentliche OPC UA-Schnittstellenstandardisierung in allen Zweigen des Maschinen- und Anlagenbaus. „Für den Werkzeugmaschinenbau sprechen wir deshalb künftig von der jeweils aktuellen Version der OPC UA Companion Specification for Machine Tools“, so Schäfer. Die nächsten Schritte umfassen die Optimierung der Companion Specifications sowie die Verbreitung der Standards und den Aufbau von Showcases auf Messen, die in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen sollen.

Spezifikationen noch 2020

Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau), über den Kraftakt: „17 Fachverbände arbeiten in mehr als 30 Gruppierungen an ihren technologie- spezifischen Schnittstellen“, sagt er. Diese hohe Beteiligung bilde die Basis für offene Interoperabilität zwischen Maschinen und Softwaresystemen, vom Shop-Floor bis in die Cloud“, so Rauen. Nachsatz: Nur der VDMA habe „die Power, die Domänen zusammenzuführen“.

Elektrische Antriebstechnik, Kunststoff- und Gummimaschinen, industrielle Bildverarbeitung, Metallurgy, Robotik und Werkzeugmaschinen würden nun an den Spezifikationen arbeiten. „Sie werden noch im laufenden Jahr in der ersten Version veröffentlicht“, kündigt Rauen an. Konkrete Produkte werden für die zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet.