Konsumgüterindustrie : Christoph Swarovski: "Wir wollen nicht, dass Wattens an Bedeutung verliert"

Christoph Swarovski hat auf seine Nicht-Wahl in den Unternehmensbeirat und Gerüchte reagiert, wonach seine Position als Chef bei Tyrolit und bei der Industriellenvereinigung Tirol wackeln könnte. Er sei ordnungsgemäß in den Swarovski-Beirat entsendet, die Gesellschafterversammlung - in der die Stimmen für ihn nicht reichten - brauche das nicht bestätigen, sagt er der "Tiroler Tageszeitung". Für die IV sei er gewählt und werde für diese weiterarbeiten.

Bei Tyrolit werde er seinen bis Ende 2021 laufenden Vertrag voraussichtlich nicht verlängern, obwohl er als Geschäftsführer auf Lebenszeit entsandt sei. "20 erfolgreiche Jahre ein guter Zeitpunkt für einen freiwilligen und aktiven Führungswechsel", so Swarovski. Tyrolit habe sich zu einer Perle im Swarovski-Konzern entwickelt.

Zum Streit um seinen Einzug in den Beirat betont Swarovski, dass diese Wahl nicht von der Gesellschafterversammlung bestätigt werden müsse. "Meine Entsendung durch meine Familie einerseits direkt und andererseits durch den Stamm Fritz ist natürlich ordnungsgemäß erfolgt, genauso wie dies bei allen bisherigen Beiräten der Fall war."

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Christoph Swarovski betont, der Stamm Fritz sei nicht gegen eine Strukturreform. Es brauche aber "eine zeitgemäße Ausrichtung". Nadja Swarovski sei der internationale Star des Unternehmens. "Der von Robert Buchbauer und Markus Langes-Swarovski vorgeschlagene Weg wird aber von uns angezweifelt. Wir wollen nicht, dass Wattens auf Dauer deutlich an Bedeutung verliert. Das würde weniger Mitarbeiter und weniger Wertschöpfung in Tirol bedeuten."

Christoph Swarovski fordert neue Strukturen bei Entscheidungen

Es brauche nun dringend eine Lösung für den Konzern, so Christoph Swarovski. Er tritt für die Gründung einer Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht. In die Verfassung einer Swarovski-AG müsse eine Garantie für den Standort Wattens stehen.

Es brauche auch klare Entscheidungsstrukturen. "Daher sollte das Management und der Aufsichtsrat bei Swarovski künftig nicht nach reiner Familienzugehörigkeit, sondern nach objektiven Qualitätskriterien besetzt werden." Kritik am jetzigen Management streitet Swarovski hier nicht ab. "Leider bestätigen die aktuellen Ertragszahlen und Kündigungen in Wattens die von uns seit Jahren geäußerten Bedenken. Aber ich will keine Schuld zuweisen, sondern gemeinsam nach Lösungen suchen. Und das müssen wir intern tun." (apa/red)