Konsumgüterindustrie : Chinas Schüler montieren in Elf-Stunden-Schichten für Apple

Apple hat eingeräumt, dass sein Zulieferer Foxconn in China Schüler in überlangen Schichten zur Fertigung des neuen iPhones beschäftigt hat. Der Konzern erklärte dazu am Mittwoch außerdem, "umgehend" tätig geworden zu sein, nachdem er davon erfahren habe.

Die "Financial Times" hatte zuvor berichtet, dass 3.000 Schüler aus dem zentralchinesischen Zhengzhou bis zu elf Stunden am Tag für das taiwanesische Unternehmen Foxconn gearbeitet hätten.

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Bei der Linzer Softwareschmiede S&T hat der Investor Erhard Grossnigg zuletzt seine Anteile auf null reduziert. Die Anteile des Geschäftsführers Hannes Niederhauser sind damit um die Hälfte auf knapp 2,5 Prozent gesunken. Wie berichtet gehört damit die Mehrheit an dem Unternehmen dem taiwanesischen Elektronikriesen Foxconn.

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Apple: "Arbeitserfahrung" der anderen Art

Apple erklärte, es sei bestätigt, dass die Schüler die Arbeit freiwillig gemacht hätten und dass sie bezahlt und mit zusätzlichen Zuschlägen bedacht worden seien. Jedoch hätte es nicht gestattet werden dürfen, "dass sie Überstunden machen". Als das klar geworden sei, habe Apple diese Praxis beendet.

Die "FT" zitierte sechs Schüler mit den Worten, dass ihre Schule ihnen aufgetragen habe, Arbeitserfahrung zu sammeln - andernfalls könnten sie keinen Abschluss bekommen. Zhengzhou, die Hauptstadt der Provinz Henan, ist für Foxconn schon seit Jahren ein wichtiger Ort für Arbeitskräfte.

Nicht der erste Fall

Apple muss sich regelmäßig Fragen zur Behandlung der Arbeiter bei seinen Zulieferern stellen lassen, vor allem in China. Schon 2010 sollen 25.000 Schüler kurzzeitig für Foxconn in China gearbeitet haben.

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Foxconn beliefert fast die gesamte Branche

Der taiwanesische Hersteller Foxconn ist weltgrößter Zulieferer für die Elektronikbranche. Foxconn beliefert Apple sowie den größten Teil der Smartphone-Hersteller.

In den vergangenen Jahren kam der Hersteller wiederholt in die Schlagzeilen mit einer Reihe von Selbstmorden von Mitarbeitern auf dem Gelände seiner Fabriken. Allein im Jahr 2010 nahmen sich 13 seiner Mitarbeiter das Leben.

Foxconn steht auch immer wieder wegen schlechten Arbeitsbedingungen, niedrigen Löhnen und der Beschäftigung Minderjähriger in der Kritik. Immer wieder kam es zu Protesten. 2012 haben sich 2.000 Mitarbeiter von Foxconn in einem Werk in China eine Massenschlägerei mit den Wachleuten geliefert.

(red/afp/apa)