Elektroautos : Brüssel plant große Förderprogramme für Batteriefertigung

Die EU-Kommission will die Entwicklung leistungsfähiger Batteriezellen in den kommenden zwei Jahren mit fast 200 Millionen Euro fördern. Im Jänner 2019 solle ein Aufruf zur Forschung an Projekten starten, die mit dem Batteriesektor in Verbindung stehen, sagte EU-Energiekommissar Maros Sefcovic in Brüssel.

Dafür sollten 114 Millionen Euro aus dem EU-Forschungsprogramm "Horizon" stammen. Im Folgejahr sollten weitere 70 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt zur Verfügung gestellt werden.

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Wegen der wachsenden Zahl von Elektroautos in Europa steigt in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Batterien sowie Batteriezellen. Derzeit kaufen viele Autobauer ihre Zellen jedoch in Asien und bauen diese dann selbst zu großen Akkus für ihre Elektroautos zusammen. Mehr dazu: Daimler-Betriebsrat zu Batterien: "Wir machen uns von Asien erpressbar" >>

Vor einem Jahr hatten mehreren EU-Staaten und Vertreter aus der Wirtschaft deshalb eine sogenannte Batterie-Allianz gegründet. Sefcovic traf sich mit den Wirtschaftsministern mehrerer Länder in Brüssel.

Um im Wettbewerb mit Asien Boden gut zu machen, sollen Unternehmen auch staatlich gefördert werden können. Voraussetzung dafür sei, dass mindestens zwei EU-Staaten an einem Projekt beteiligt seien und es sich um bahnbrechende Technologien handle. Dann könnten in der Anfangsphase bis zur ersten Anstellung von Personal bis zu 100 Prozent der Kosten gedeckt werden.

"Wir werden unsere Anstrengungen beschleunigen, weil der globale Wettbewerb hart ist", sagte Sefcovic. Staatliche Beihilfen für einzelne Firmen sind in der EU eigentlich untersagt. Ausnahmen gibt es etwa, wenn diese mit europäischen Zielen bei der wirtschaftlichen Entwicklung begründet werden können.

Erst kürzlich hatte der Weltklimarat der Vereinten Nationen in einem Sonderbericht rasches Handeln in allen Bereichen gefordert, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. "Es ist offensichtlich, dass wir in allen Wirtschaftsbereichen unser Möglichstes tun müssen", sagte Sefcovic. (dpa/AFP/APA/red)

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