Mobilfunk : Britischer Mobilfunkriese startet 5G-Netz ohne Huawei

Der britische Mobilfunkriese EE hat für Ende Mai den Start seines 5G-Netzes verkündet. Doch anders als zuletzt mitgeteilt werden Kunden den Mobilfunkstandard der nächsten Generation zumindest vorerst nicht mit Telefonen von Huawei aus China nutzen können.

Nachdem EE noch in der vergangenen Woche angekündigt hatte, das Huawei Mate 20 X 5G nach Großbritannien zu bringen, wird das Gerät nach Angaben von EE-Chef Marc Allera nun noch zurückgehalten.

Grund sei, dass EE nicht die nötige Service-Sicherheit garantieren könne, sagte Allera. Deshalb sei der Launch der Huawei-Smartphones "pausiert" worden - so lange, bis EE die nötigen Informationen zur langfristigen Unterstützung der Kunden erhalte.

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Hintergrund ist der massive Gegenwind aus den USA für den chinesischen Technologieriesen, ausgelöst durch ein Dekret von US-Präsident Donald Trump. Nachdem das US-Handelsministerium Huawei samt seiner Tochterfirmen auf eine schwarze Liste setzte, kappte der US-Gigant Google am Sonntag in weiten Teilen seine Geschäftsbeziehungen zu Huawei. Das wiederum könnte weitreichende Folgen für Nutzer von Huawei-Smartphones haben - mit Einschränkungen bei Updates des Android-Betriebssystems von Google oder Zugriff auf Dienste wie Gmail und Google Maps.

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Zwar gewährte die US-Regierung am Montag einen Aufschub von drei Monaten für Technologieexporte an das chinesische Telekommunikationsunternehmen. Außerdem betonten sowohl Huawei als auch Google, für die Nutzer aktueller Geräte ändere sich zunächst nichts. Dennoch könnte die Ungewissheit Huawei vor wachsende Schwierigkeiten stellen, seine Telefone künftig außerhalb des chinesischen Heimatmarkts an die Kunden zu bringen.

EE kündigte indes an, dass das 5G-Netz des Mobilfunkanbieters am 30. Mai zunächst in sechs Städten ausgerollt werden soll: in London, in Cardiff in Wales, im nordirischen Belfast, im schottischen Edinburgh sowie in Birmingham und Manchester. Wie das zum Telekommunikationskonzern BT gehörende Unternehmen weiter mitteilte, sollen bis Ende 2019 bis zu 1.500 Standorte erreicht werden. (afp/apa/red)