Energiewirtschaft : Britischer Markt bereitet dem Energieriesen Eon Probleme

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Der schwierige britische Markt bereitet dem deutschen Energieriesen Eon weiter Probleme und hat im ersten Halbjahr für einen Ergebnisrückgang im Geschäft mit Kundenlösungen gesorgt. Vor allem die neu eingeführten Preisobergrenzen führten dort zu deutlichen Einbußen, teilte der Konzern mit.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz im ersten Halbjahr zwar um rund 5 Prozent auf 16,1 Mrd. Euro. Das bereinigte Ebit sank allerdings im Vergleich zum starken Vorjahr um 12 Prozent auf rund 1,7 Mrd. Euro. Im zweiten Quartal lag es mit 542 Mio. Euro etwas über den Schätzungen von Refinitiv von 528 Mio. Euro. Im Geschäft mit Kundenlösungen brach das operative Ergebnis im Halbjahr um 50 Prozent auf 240 Mio. Euro ein. Der bereinigte Konzernüberschuss lag mit rund 0,9 Mrd. Euro 16 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Größter Gewinnbringer war erneut das Netzgeschäft mit einem Ebit von rund einer Milliarde Euro - ein Rückgang um 3 Prozent. Die Ökostromsparte konnte um 17 Prozent auf 275 Mio. Euro zulegen. Der Konzern bestätigte seine Prognosen und den Dividendenvorschlag für das laufende Geschäftsjahr. Danach soll etwa das bereinigte Ebit bei 2,9 bis 3,1 Mrd. Euro liegen.

Rund eineinhalb Jahre nach der angekündigten Übernahme der RWE-Tochter Innogy sieht sich Eon-Chef Johannes Teyssen kurz vor dem Ziel. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir wie geplant die Freigabe aus Brüssel erhalten werden und die Transaktion im September dieses Jahres abschließen können", schrieb Teyssen den Aktionären in dem veröffentlichten Halbjahresbericht. Die zugesagten Synergien würden ohne Wenn und Aber erreicht.

Im März 2018 hatten Eon und RWE Pläne zu einer Neuaufteilung auf dem deutschen Energiemarkt bekanntgegeben, durch die Eon in erster Linie zum Strom- und Gaslieferanten, RWE hingegen vor allem zum Stromproduzenten und Großhändler werden soll. Dabei ist die Übernahme von Innogy durch Eon vorgesehen. Eon soll den Plänen zufolge mit Innogy künftig zuständig für Netze und die Versorgung der Kunden mit Strom und Gas sein, während RWE Kraftwerke betreiben und Strom erzeugen würde. Im RWE-Aufsichtsrat sitzt der frühere österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP). Innogy ist in Österreich maßgeblich an der Kärntner Kelag beteiligt. (dpa/AFP/Reuters/APA/red)