Luftfahrtindustrie : Bombardier bleibt nach Verkauf der Bahnsparte unter Druck

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© Bombardier Aviation

Die Coronapandemie setzt dem schwer angeschlagenen kanadischen Flugzeug- und Zug-Hersteller Bombardier weiter heftig zu. Der Umsatz ging im dritten Quartal um fünf Prozent auf 3,5 Mrd. Dollar (3 Mrd. Euro) zurück, wie Bombardier mitteilte. Der bereinigte Nettoverlust vervierfachte sich auf 215 Mio. Dollar.

Vorstandschef Eric Martel hatte sich vorgenommen, den operativen Mittelabfluss noch in diesem Jahr zu stoppen. Doch flossen von Juli bis September weitere 706 Mio. Dollar ab, in den ersten neun Monaten summierte sich der Mittelabfluss (Free Cashflow) auf 3,4 Milliarden. Martel sprach von "nie dagewesenen Herausforderungen" durch die Coronakrise.

Bombardier soll nur mehr Geschäftsflugzeuge bauen

Er will Bombardier nach dem Verkauf der dominierenden Zug-Sparte an den französischen Konkurrenten Alstom zu einem reinen Hersteller von Geschäftsflugzeugen umbauen. Martel kündigte weitere Kostensenkungsmaßnahmen an, um Bombardier in die Gewinnzone zurückzuführen und Schulden abzubauen.

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Rund vier Mrd. Dollar kommen durch den Verkauf des Zug-Geschäfts herein, der im ersten Quartal 2021 unter Dach und Fach gebracht werden soll. Das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen war bereits an Airbus verkauft worden. Ende September hatte Bombardier rund drei Mrd. Dollar flüssige Mittel.

Hoffnungsträger des verbleibenden Geschäfts ist der neue Business-Jet "Global 7500", der den Umsatz in der Flugzeug-Sparte im Quartal um zehn Prozent nach oben trieb. 2021 soll das Modell auch schwarze Zahlen schreiben. (reuters/apa/red)

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