Autoindustrie : BMW erwartet trotz Coronakrise schwarze Zahlen im Gesamtjahr

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BMW rechnet trotz monatelanger Produktionsstopps in der Coronakrise in diesem Jahr nicht mit einem Verlust. "Wir gehen davon aus, dass wir ein positives Ergebnis haben werden", sagte Konzernchef Oliver Zipse zum Start einer erweiterten Produktion von Elektro-Antrieben im größten europäischen BMW-Werk in Dingolfing.

"Im zweiten Halbjahr geht es schon darum, nicht nur die Krise zu beherrschen, sondern auch aufzuholen", sagte Zipse mit Blick auf die Belastungen durch die Corona-Pandemie im ersten Halbjahr.

BMW will die Produktionskapazitäten für Elektroantriebe in Dingolfing bis 2022 jährlich auf eine halbe Million aufstocken, um damit eigene Werke in China und Deutschland zu beliefern. Dafür investiert der Konzern mehr als 500 Mio. Euro. BMW hatte das Vorhaben im Februar angekündigt. An dem 18.000 Mitarbeiter großen Standort soll die Mitarbeiterzahl im Bereich für Elektroantriebe von zuletzt 600 mittelfristig auf bis zu 2.000 erhöht werden.

Insgesamt kündigte der Konzern allerdings zuletzt den Abbau von 6.000 Stellen an. Entlassungen sind bei BMW in Deutschland laut Betriebsvereinbarung ausgeschlossen, solange das Unternehmen Gewinn schreibt.

Diese Woche machte Zipse deutlich, dass BMW seine Ziele für den Anteil elektrischer Autos am eigenen Gesamtabsatz in Europa übertreffen könnte. Er verwies auf den bisherigen Plan, dass im kommenden Jahr ein Viertel, im Jahr 2025 ein Drittel und 2030 die Hälfte der BMW-Fahrzeuge einen Elektroantrieb haben solle. "Ich meine, das kann sogar noch etwas konservativ sein", sagte Zipse nun.

Während in der Branche in der Coronakrise Forderungen nach einer Abschwächung der von der EU vorgegebenen CO2-Emissionsgrenzen laut wurden, erklärte Zipse: "Wir wollen die gesetzlichen Vorgaben nicht nur erfüllen, wir wollen sie sogar übererfüllen." (reuters/apa/red)