Autoindustrie : BMW bleibt der profitabelste Autokonzern der Welt

BMW bleibt der profitabelste Autokonzern der Welt. Kein anderer Hersteller hat es im vergangenen Jahr geschafft, die Münchner bei der Marge - dem Verhältnis von Umsatz und operativem Ergebnis - zu überflügeln, wie aus einer Auswertung der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) hervorgeht.

Suzuku auf Platz 3, Daimler auf Platz 3

Daimler musste seinen zweiten Platz aus dem Vorjahr an Suzuki abtreten und wurde Dritter. Volkswagen platzierte sich im Mittelfeld, lag dafür aber bei den Absatzzahlen weltweit an der Spitze. Der erste Platz bei Umsatz und Gewinn ging jeweils an Toyota.

BMW kam wie schon 2016 auf eine Marge von 10 Prozent. Das heißt, dass von je 100 Euro Umsatz im vergangenen Jahr 10 Euro als operativer Gewinn übrig blieben. Suzuki platzierte sich mit 9,8 Prozent knapp dahinter. Daimler schaffte 8,9 Prozent, Volkswagen 6,0 und damit Platz acht.

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Die Zahlen beziehen sich jeweils auf die Geschäfte des gesamten Konzerns. Neben dem Kernbereich Auto zählen also zum Beispiel auch Finanzdienstleistungen dazu. Nimmt man allein die jeweilige Automobilsparte als Maßstab, schneidet Daimler bei der Profitabilität mit 9,6 Prozent besser ab, BMW mit 8,9 Prozent schlechter, VW mit 5,9 Prozent fast gleich.

Allerdings fehlt bei dieser Rechnung das China-Geschäft von BMW, das der Konzern in einer anderen Sparte abrechnet.

Auf Autoindustrie kommen Milliardenbelastungen zu

Die 16 größten Autokonzerne weltweit, die EY untersucht hat, haben 2017 zusammen einen Gewinn von gut 104 Mrd. Euro gemacht und damit 12,4 Prozent mehr als im Jahr davor.

Dass das langfristig so weitergeht, glaubt EY-Fachmann Peter Fuß eher nicht. "Beim Gewinn wird die Autoindustrie in den kommenden Jahren voraussichtlich einen Gang zurückschalten", erwartet er. "Es stehen Milliardeninvestitionen an, die die Marge belasten und erst langfristig zum Umsatzwachstum beitragen können."

Elektroautos würden für viele Hersteller voraussichtlich einige Zeit lang ein Verlustgeschäft bleiben. Wer aber heute nicht in die Technologie von morgen investiere, dem drohe mittelfristig das Aus, so Fuß. (dpa/apa/red)