Automobilzulieferer : BMW-Allianz für autonomes Fahren kündigt neuen Plattform-Partner an

"Im kommenden Jahr könne es Neuigkeiten geben." So kryptisch kündigt BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich die Teilnahme eines wichtigen Zulieferers in der BMW-Allianz für autonomes Fahren an. Das Unternehmen habe eine gemeinsame Plattform ins Gespräch gebracht sagt Fröhlich. Bereits im Februar wurde bekannt, dass der koreanische Autobauer Hyundai kurz vor dem Beitritt zur Allianz von BMW und Intel stehe. Die Gespräche hätten noch im ersten Quartal abgeschlossen werden sollen. BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich hatte im vergangenen Dezember angedeutet, dass nach BMW und Fiat Chrysler ein weiterer - und damit letzter - Autobauer zur Entwicklungspartnerschaft dazukommen sollte.

Sitz des Konsortiums ist im Münchner Vorort Unterschleißheim. Dort arbeiten rund 1.000 Experten von BMW, dem Chiphersteller Intel und anderen Technologieunternehmen an einer gemeinsamen, für viele Hersteller nutzbaren Plattform für vernetzt und autonom fahrende Autos. 40 Testautos sind dabei derzeit im Einsatz. In einem Campus nebenan ist im Frühjahr das BMW-Entwicklungszentrum für autonomes Fahren eröffnet worden. Dort sollen in der Endausbaustufe rund 2.000 Ingenieure und IT-Experten am Auto der Zukunft arbeiten. Bis 2021 will BMW sein erstes autonom fahrendes Serienauto vom Band rollen lassen.

Volumensproduzent - Spitzentechnologen?

Kernstück der Plattform sind BMW und der Chiphersteller Intel, das zuletzt das auf Kameras und optische Sensoren spezialisierte israelische Unternehmen Mobileye erworben hat. Die Kameras des von Mobileye können Hindernisse auf der Straße erkennen und sind wesentliche Bausteine autonomer Fahrzeuge. Mobileye dürfte sich zum neuen Standard für die selbstfahrenden Autos der nächsten Generation entwickelt haben. Elf Autobauer gehören zu den Kunden des Unternehmens. Im Sommer des vergangenen Jahres stieß der italienisch-amerikanische Automobilkonzern Fiat Chrysler zu dem Konsortium. Der Zugang galt als besonders wichtig weil es sich bei Fiat Chrysler - im Gegensatz zu BMW - um einen Massenhersteller handelt. Neben den beiden OEMs sind auch die Zulieferer Continental, Delphi und Magna Teil der Plattform.

BMWs autonome Pläne.

Der Oberklasse-Hersteller war 2013 mit seinem batteriebetriebenen Cityflitzer i3 der Elektropionier unter den deutschen Autobauern. Weil die Münchner damit aber nur Ruhm statt Rendite einfuhren, und die Verkaufszahlen weit niedriger ausfielen als erhofft, ließ sich BMW mit weiteren Modellen Zeit. Inzwischen haben die Bayern angekündigt, nach und nach alle Modellreihen zu elektrifizieren. Bis 2025 sollen 25 E-Modelle im Programm sein, davon 12 vollelektrisch. 2019 soll eine Elektroversion vom Mini auf den Markt kommen, ein batteriebetriebener X3 soll 2020 folgen. Für 2021 ist der iNext angekündigt, der nicht nur elektrisch, sondern auch autonom fahren soll.

https://youtu.be/rvH5zqL4S0U Erklärstück: Autonomes Fahren bei BMW