Informationstechnologie : Bitkom: Die Digitalisierung ist ein Jobmotor

Die Digitalbranche in Deutschland ist auf Wachstumskurs. "Wir befinden uns in der längsten Wachstumsphase seit Bestehen der Bundesrepublik", sagte der Präsident des Digitalverbands Bitkom, Achim Berg, in der Vorwoche in Berlin. Laut Prognosen des Verbands wird der Markt für IT-Produkte, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik heuer um 1,5 Prozent auf 168,5 Mrd. Euro zulegen - "trotz Handelskonflikten und Brexit". Demnach stiegen die Umsätze 2018 um 2 Prozent auf 166 Mrd. Euro.

Voraussichtlich würden demnach bis Ende des Jahres rund 1,2 Millionen Menschen in der Branche beschäftigt sein. Das wäre ein Plus von 40.000 Jobs und ein Zuwachs um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2018 hatte die ITK-Branche nach Berechnungen des Bitkom 36.000 neue Stellen geschaffen. Die Digitalisierung sei ein zugkräftiger Job-Motor und ein Garant für mehr Arbeitsplätze, sagte Berg. Vor allem die Bereiche Software und IT-Dienstleistungen seien die Wachstumsmotoren, hier würden mit Abstand die meisten Jobs entstehen.

"Der Fachkräftemangel verhindert aber weitere Steigerungen", sagte Berg. Demnach waren Ende 2018 laut Berechnungen des Bitkom insgesamt 82.000 Stellen für IT-Experten unbesetzt. Der Verband setzt sich unter anderem dafür ein, dass digitale Fertigkeiten und Medienkompetenz stärker in der Aus- und Weiterbildung sowie in Schulen thematisch verankert werden. "Mehr und bessere digitale Bildung sind der Schlüssel zum Erfolg", sagte Berg. Die Branche biete ohnehin teils sehr gute Gehälter. Mit besserer Bezahlung allein, um die Fachkräfte im Land zu halten, sei das Problem nicht zu beheben.

Am stärksten dürfte nach Schätzungen des Bitkom weiter die Informationstechnik wachsen, hier wird ein Plus um 2,5 Prozent auf 92,2 Mrd. Euro erwartet. Allein das Software-Segment werde um 6,3 Prozent auf 26 Mrd. Euro zulegen, das Hardware-Geschäft ist dagegen mit einem Minus von 0,7 Prozent auf 25,4 Mrd. Euro leicht rückläufig. Der Markt für IT-Dienstleistungen legt um 2,3 Prozent auf 40,8 Prozent zu. Die Unterhaltungselektronik schreibt allerdings das zweite Jahr in Folge rote Zahlen und schrumpft 2019 voraussichtlich um 5 Prozent auf 9 Mrd. Euro. Zwar stiegen in vielen Bereichen die Durchschnittspreise der Geräte, doch das könne das Absatzminus nicht ausgleichen, sagte Berg. (dpa/apa/red)