Jobabbau : Bei RHI Magnesita in Trieben wackeln 40 Jobs

Ingesamt 40 Jobs sind bei RHI Magnesita in Trieben gefährdet - sie wurden bereits zur Kündigung angemeldet. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte die Zahl, betonte aber, dass für so viele wie möglich ein Wechsel in andere Standorte ausgelotet werde. Derzeit befinde man sich ohnehin noch in einer "Evaluierungsphase". Schon im August hatte Konzernchef Stefan Borgas angekündigt, dass kleinere Standorte in Gefahr seien - vor allem in Deutschland, Frankreich und auch in Österreich.

Medien hatten berichtet, dass 180 Mitarbeitern der Jobverlust drohen würde. Das wies die Sprecherin allerdings zurück. Neben den 40 zur Kündigung angemeldeten Mitarbeitern bangen aber 45 Leiharbeiter um ihre Jobs, denn ihre Verträge dürften wohl eher nicht verlängert werden. Grund für den Stellenabbau sei die einbrechende Stahlindustrie: "Als zuliefernder Industriebetrieb sind wir von der jeweiligen Auftragslage unserer Kunden abhängig. Aktuell sind wir mit einer sinkenden Nachfrage vonseiten der europäischen Stahlindustrie konfrontiert, weshalb wir derzeit eine Anpassung des Produktionsvolumens am Standort Trieben evaluieren", hieß es in einer Aussendung.

Es sei nicht ausgeschlossen, dass Arbeitsstellen abgebaut beziehungsweise verlagert werden. "In welchem Ausmaß und in welcher Form das erfolgt, wird die Evaluierung zeigen. Selbstverständlich werden wir alles daran setzen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Trieben möglichst viele Stellen vor Ort oder an anderen österreichischen Standorten zu erhalten", hieß es weiter. Auf Nachfrage wurden allerdings konkret 40 Mitarbeiter bestätigt, die beim AMS zur möglichen Kündigung angemeldet wurden.

Die KPÖ meinte, dass der Standort Trieben der Konzernstrategie von RHI Magnesita zum Opfer fallen würde, obwohl der Gewinn im ersten Halbjahr 2019 um 83 Prozent auf 165 Mio. Euro gesteigert worden sei. Der Triebener KPÖ-Gemeinderat Michael Jansenberger: "Wir haben immer wieder vor dieser Entwicklung gewarnt und die Entscheidungsträger auf allen Ebenen zu entschlossenem Handeln aufgefordert. Man ist aber anscheinend auf die Hinhaltetaktik des Unternehmens hereingefallen."

Im AMS-Frühwarnsystem müssen Unternehmen einen größeren Stellenabbau bekanntgeben. Auch der Betriebsrat muss eingeschaltet werden. Gemäß Arbeitsmarktförderungsgesetz ist die zuständige regionale AMS-Geschäftsstelle 30 Tage vor der ersten Kündigung zu informieren, diese Wartefrist kann aber verkürzt werden. Die Anzahl der angezeigten aufzulösenden Arbeitsverhältnisse darf nicht überschritten werden, sonst hat eine weitere Meldung zu erfolgen. (apa)