Industriekonjunktur : Bank Austria: Heimische Konjunkturstimmung trübt sich stärker ein

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© APA / HERBERT NEUBAUER

Die Eintrübung der Konjunkturstimmung in Österreich hat sich im Juni beschleunigt. Der von der UniCredit Bank Austria ermittelte Konjunkturindikator ist auf 1,6 Punkte gesunken, den niedrigsten Wert seit März 2016. Dennoch rechnen die Bank-Austria-Ökonomen für heuer unverändert mit einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent und einer BIP-Zunahme um 1,3 Prozent im kommenden Jahr.

"Die gestiegenen Konjunktursorgen weltweit belasten die Stimmung in der heimischen Wirtschaft immer stärker", sagte Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer laut Mitteilung. Politische Unsicherheiten und Handelskonflikte seien schlecht für das Exportgeschäft.

"Noch zeigt sich der Bau- sowie der Dienstleistungssektor gestützt auf die gute Stimmung der Konsumenten aber widerstandsfähig", sagte UniCredit-Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. Am Bau sei die Stimmung aufgrund voller Auftragsbücher weiterhin gut, allerdings sei der Höhepunkt auch hier mittlerweile klar überschritten. Aufgrund des demographisch bedingten weiterhin wachsenden Wohnbedarfs würden die Bauinvestitionen vorläufig aber kaum an Kraft verlieren.

"Nach einem Anstieg des BIP um 0,4 Prozent zum Vorquartal in den ersten drei Monaten des Jahres gehen wir von einer etwas geringeren Dynamik von 0,3 Prozent für das zweite Quartal aus", sagte Pudschedl. "Im Jahresvergleich wird der BIP-Anstieg mit 1,4 Prozent damit etwa gleich hoch wie zu Jahresbeginn ausfallen. Damit hat sich das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr 2019 jedoch gegenüber 2018 halbiert." Die Inlandsnachfrage, angetrieben vom privaten Konsum, werde trotz der schwächeren globalen Konjunktur für ein anhaltendes Wachstum von 1,4 Prozent im Jahr 2019 und 1,3 Prozent 2020 sorgen. Damit wird die österreichische Wirtschaft weiterhin etwas besser in Schwung sein als der Euroraum, für den wir einen Anstieg des BIP um jeweils 1 Prozent erwarten", meint Pudschedl.

Die durchschnittliche Inflation in Österreich betrug im ersten Halbjahr 1,7 Prozent - der Auftrieb durch den Ölpreis werde in den kommenden Monaten weiter abnehmen, erwarten die Bank-Austria-Ökonomen. Kompensiert werde dieser Effekt jedoch durch das starke Beschäftigungswachstum und steigende Löhne.

"Nach dem Rückgang der Inflation im ersten Halbjahr erwarten wir aufgrund des ruhigeren Energiepreisanstiegs in den kommenden Monaten weiterhin nur eine moderate Teuerung. Im Jahresdurchschnitt 2019 wird die Inflation mit 1,7 Prozent den Vorjahreswert unterschreiten", so Bruckbauer. (apa/red)