Konjunktur : Bank Austria: Die Steiermark ist der "Wachstumskaiser" 2019

Im laufenden Jahr hat sich die Wachstumsdynamik in allen Bundesländern eingebremst. Die Steiermark soll 2019 mit 2,4 Prozent das höchste reale Wirtschaftswachstum verzeichnen, am niedrigsten ist es mit 1 Prozent im Burgenland, geht aus einer aktuellen Prognose der Unicredit Bank Austria hervor.

Dahinter folgen die dienstleistungsorientierten Bundesländer Salzburg und Wien mit einem prognostizierten Anstieg des Regionalprodukts von 1,8 Prozent bzw. 1,6 Prozent. Das Wachstum von Tirol soll mit 1,5 Prozent im Österreichschnitt ausfallen und Niederösterreich um 1,3 Prozent leicht unterdurchschnittlich wachsen.

Kärnten, Vorarlberg und Oberösterreich verzeichnen heuer nur ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent. Vorarlberg und Oberösterreich sind laut den Bank-Austria-Ökonomen von der Konjunktur- und Exportschwäche in der Industrie am stärksten betroffen. Das Schlusslicht dürfte das Burgenland mit einem Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent sein.

Langsameres Wachstum 2020 erwartet

Insgesamt rechnet die Bank Austria aufgrund der Konjunkturschwäche weltweit und insbesondere beim wichtigsten österreichischen Handelspartner Deutschland mit einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums 2019 in Österreich auf 1,5 Prozent nach 2,4 Prozent im Vorjahr.

"Die globale Konjunktureintrübung führte auch bei den Warenexporten zu einer Halbierung des Wachstums von fast 6 Prozent im Vorjahr auf etwa 3 Prozent heuer auf 154,5 Mrd. Euro", sagte Bank-Austria-Ökonom Robert Schwarz im Hinblick auf die österreichischen Ausfuhren. Einen kräftigen Exportrückgang gebe es bei Eisen und Stahl und bei den elektrotechnischen Waren, wovon vor allem Oberösterreich, die Steiermark und Kärnten negativ betroffen seien. Starke Exportzuwächse habe es bei den Waren der Pharma- und Kfz-Industrie gegeben.

Bau boomt weiter

Mit Ausnahme von Vorarlberg trägt laut Bank Austria heuer der Bausektor in allen Bundesländern positiv zum Wirtschaftswachstum bei. Aufgrund des geringeren Gesamtwachstums sei auch der Wachstumsanteil des tertiären Sektors heuer wesentlich höher.

Die Arbeitslosenquote ohne Schulungsteilnehmer geht heuer wieder in allen Bundesländern zurück und damit das dritte Jahr in Folge. "Den prozentuell kräftigsten Rückgang der Arbeitslosenzahl wiesen Tirol und Salzburg auf, die von einem hohen Beschäftigungswachstum im Tourismus profitierten", so Bank-Austria-Ökonom Schwarz. Die höchste Arbeitslosenrate österreichweit wird heuer in Wien mit 11,7 Prozent erwartet, am niedrigsten soll sie in Tirol mit 4,5 Prozent und in Salzburg mit 4,6 Prozent ausfallen. (apa/red)