Auszeichnungen : Ausgezeichnet: Hans Roth Umweltpreis 2017 vergeben

Saubermacher-Eigentümer Hans Roth hat im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) in Wien vier Nachwuchswissenschaftlerinnen mit dem „Hans Roth Umweltpreis“ ausgezeichnet.

Vom Ökodesign von Elektrokleingeräten, über den Einsatz der Schwarzen Soldatenfliege zur Verwertung von Bioabfall bis hin zu Analysekonzepten von Altdeponien und Produktdesigns mit speziellem Fokus auf Recycling: Das breite Themenspektrum der Arbeiten zeigt, wie vielfältig und facettenreich nachhaltiges Wirtschaften ist.

Videobotschaft vom Landwirtschaftsminister

Bundesminister Andrä Rupprechter gratulierte den PreisträgerInnen per Videobotschaft und ehrte sowohl das Engagement der JungakademikerInnen als auch den Einsatz von Saubemacher für die Umwelt. „Nachhaltiger Umweltschutz ist das Gebot der Stunde. Die Abfall und Recyclingwirtschaft spielt dabei eine Schlüsselrolle. Innovative Ansätze und kreative Ideen verdienen Anerkennung und Unterstützung – sie weisen den Weg in die Zukunft.“, betonte Sektionschef Christian Holzer bei der diesjährigen Preisverleihung des Hans Roth Umweltpreises im BMLFUW.

„Es ist wichtig, dass sich Wissenschaft und Forschung um Nachhaltigkeit und um Umweltthemen annehmen. Preise, wie jener von Hans Roth, schaffen ein großes Bewusstsein in der Scientific Community und führen dazu, dass komplexe Themenstellungen Beachtung finden und beforscht werden. Die Firma Saubermacher und vor allem Hans Roth selbst sind großartige Mäzene, denen der Stellenwert solcher Forschungsarbeit sehr bewusst ist. Dafür habe ich die allergrößte Hochachtung.“, hob Alfred Riedl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, hervor und überreichte gemeinsam mit Sektionschef Holzer die Trophäen an die Gewinnerinnen.

„Immer wieder bin ich aufs Neue begeistert, mit welchem Engagement sich NachwuchswissenschaftlerInnen dem Umweltschutz und der Nachhaltigkeit widmen – besonders, wenn es ihnen gelingt, aus hochkomplexen Themen konkrete und praktikable Vorschläge für ein zukunftsorientiertes Wirtschaften und Konsumieren zu gewinnen“, so Preisstifter und Saubermacher Aufsichtsratsvorsitzender Hans Roth.

Bei der diesjährigen Verleihung blickte der Trendforscher Matthias Horx in die Zukunft der Abfallwirtschaft. Er sieht diese als neue Rohstoff- und Materialwirtschaft. In der heutigen Forschung kommt es vor allem auf die Entwicklung intelligenter Kreislauf-Systeme an.

Saubermacher betrachtet es als seine Verantwortung, aktiv zu einem fruchtbaren Austausch zwischen den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Umweltschutz beizutragen. So initiierte der Umweltpionier heuer erstmals den „International Saubermacher Waste Management Day of Universities“ mit Vertretern aller namhaften Universitäten Österreichs und Sloweniens, der bereits im nächsten Jahr mit Ungarn, Tschechien und Deutschland erweitert werden soll.

Eckdaten zum Preis

Der Hans Roth Umweltpreis, der an vier österreichischen Universitäten (TU Wien, BOKU Wien, Montanuni Leoben, KF-Uni Graz) ausgeschrieben wird, wurde bereits 2003 ins Leben gerufen. Die PreisträgerInnen werden von einer unabhängigen Jury aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kammern und Ministerium ermittelt. Besonderer Wert wird auf konkrete Vorschläge und Methoden sowie Originalität und Praktikabilität für die Umsetzung und deren ökonomi-schen Nutzen im Alltag gelegt.

Hochkarätig besetzte Expertenrunde

Im heurigen Jahr bestand die hochkarätig besetzte Expertenrunde aus Walter Scharf/ IUT, Klaus Lorenz/ Tourismusdirektor Baden, Christoph Scharff/ ARA, Christian Holzer/ Lebensministerium, Marion Huber-Humer/ BOKU Wien, Stephan Schwarzer/ Wirtschaftskammer Österreich, Rupert Baumgartner/ Karl Franzens Universität Graz, Roland Pomberger/ Montanuniversität Leoben und Gerhard Ziehenberger/ Saubermacher.

Die Jurysitzung fand im September in Wien statt und wurde von Stephan Laske, F&E-Leiter bei Saubermacher, moderiert. Insgesamt werden 8.000 Euro vergeben. Der Haupt-preis „Hans Roth Umweltpreis Österreich“ ist mit 3.500 Euro dotiert, die Gewinner der drei anderen Partner-Universitäten erhalten je 1.500 Euro.

Gewinnerin des Hans Roth Umweltpreises für Österreich:

Andrea Winterstetter, Technische Universität Wien, mit der Dissertation „Mines of Tomorrow – Evaluation und Classifying Anthropogenic Resources: A New Methodology“. Die Dissertation beschäftigt sich mit der Beurteilung und Klassifizierung von anthropogenen Lagerstätten. Auf beeindruckende Art und Weise wird gezeigt, dass man das Rad nicht immer neu erfinden muss, sondern intelligente Methoden-Ansätze aus anderen Bereichen für die Abfallwirtschaft nutzen kann, um ein altes Problem zu lösen. Die Arbeit wird derzeit bei der United Nations Framework Classification for Resources (UNFC) zur Klassifizierung von Altdeponien geprüft.

Gewinnerin Hans Roth Umweltpreis BOKU Wien:

Johanna Naynar mit der Masterarbeit „Verwertung biogener Abfälle mithilfe der Larve der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) zur Produktion alternativer Futtermittel“. Fr. Naynar hat mit ihrer Masterarbeit zu Recht auch schon den Preis „Zukunft denken!“ gewonnen, da sie sehr praxis- bzw. marktnah eine neue Recyclingmöglichkeit für biogene Reststof-fe aufzeigt. Die Arbeit war auch Ausgangsbasis für die Gründung der Fa. Insectory, ein Start-up in Wien. Das Unternehmen kümmert sich um die Umsetzung der bisher erarbeiteten Er-gebnisse.

Gewinnerin Hans Roth Umweltpreis Montanuniversität Leoben:

Cornelia Walch mit der Masterarbeit „Ökodesign und Demontage von ausgewählten Elektrokleingeräte-Fraktionen unter spezieller Berücksichtigung von Batterien“. Die Arbeit von Cornelia Walch hat ein sehr komplexes Thema durch eine praxisnahe Herangehensweise bearbeitet und in unzähligen Feldversuchen Elektroaltgeräte (z.B. 65 Handys) zerlegt, analysiert und Wege aufgezeigt, um eine größere Materialvielfalt zu verwerten.

Gewinnerin Hans Roth Umweltpreis Karl-Franzens-Universität Graz:

Hui-Ling Chen mit der Masterarbeit „Circular Design: Developing a Framework for Product Service Design in a Circular Economy”. Die Arbeit behandelt eines der Zukunftsthemen in Europa. Durch die Verbindung von Abfallwirtschaft und Produktdesign sind Ansätze, wie z.B. Design for Recycling, erst möglich. Fr. Chen hat hier mit einer Non Governmental Organisa-tion (NGO) in den Niederlanden eine sehr spannende Arbeit abgeliefert, die einen wesentli-chen Input für alle Beteiligten entlang des Lebenszyklus geben kann.