Personalia : Audi-Chef Duesmann wird Vorstand bei Volkswagen

Volkswagen baut die Macht seines neuen Top-Managers Markus Duesmann abermals aus. Der Volkswagen-Entwicklungsvorstand und Audi-Chef verantwortet künftig auch die zunehmend wichtige Softwareentwicklung im gesamten Konzern, wie Europas größter Autobauer mitteilte.

Unter Duesmann löst der bisherige BMW-Manager Dirk Hilgenberg an der Spitze der Softwareabteilung Christian Senger ab. Sengers Abberufung war bereits vor wenigen Tagen bekanntgeworden. Er soll den Angaben zufolge im Konzern bleiben, hat aber bisher keine neuen Aufgaben.

"In wenigen Jahren werden das Betriebssystem eines Autos und seine Vernetzung mit einer hochsicheren Daten-Cloud den entscheidenden Unterschied ausmachen", erklärte Duesmann. Deshalb werde die sogenannte Car-Software-Organisation als Einheit für alle Marken der Volkswagen-Gruppe gestärkt. Die Einheit, die Anfang Juli an den Start ging, soll bis Jahresende die Arbeit von rund 5000 Fachkräften bündeln. Als Premiummarke soll Audi dabei eine Vorreiterrolle im Konzern spielen. Audi soll nicht nur am Firmensitz in Ingolstadt das Zentrum der Software-Organisation beherbergen, sondern auch das Betriebsystem VW.OS erstmals mit allen Funktionen einsetzen.

Wechsel von BMW

Duesmann kam wie Konzernchef Herbert Diess und nun auch sein neuer Mitarbeiter Hilgenberg vom Erzrivalen BMW. Der Manager hat den Auftrag, den vom Dieselskandal gebeutelten Autobauer aus Ingolstadt neu auszurichten und den alten Audi-Slogan "Vorsprung durch Technik" mit neuem Leben zu füllen. Seit seinem Amtsantritt als Audi-Chef und Volkswagen-Konzernvorstand im April baute Duesmann seine Macht rasch aus. Er übernahm bei Audi auch das Entwicklungsressort und die Verantwortung für das Geschäft in China, den größten Markt der Premiummarke.

Während Duesmann nun Zukunftsthemen wie Software, Elektroantriebe und autonomes Fahren voranbringen muss, beginnt im September mit dem Prozess gegen seinen Vor-Vorgänger Rupert Stadler in München eine weitere Etappe der Aufarbeitung des Skandals um Abgasmanipulationen bei Dieselmotoren. (reuters/apa/red)

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